„Lottenhof“ ab 2028 Nachbarschaftstreff

ProPotsdam veröffentlicht Ausschreibung für die aufwändige Sanierung

Der „Lottenhof“ in der Geschwister-Scholl-Straße. Foto: Stadtteilnetzwerk Potsdam-West e. V.

Der „Lottenhof“ soll zum neuen Nachbarschaftstreff in Potsdam West werden. Jetzt stehe endlich fest, wann das neben dem Park Sanssouci gelegene Kleinod der DDR-Architektur saniert werde. Das meldet die MAZ auf ihren Kanälen. Die ProPotsdam suche derzeit mittels einer Ausschreibung Planer für die herausfordernde Sanierung. Laut der Unterlagen sollen die Planungen und das Genehmigungsverfahren für den Bauantrag noch rund anderthalb Jahre in Anspruch nehmen, so die Zeitung. Baubeginn soll im September 2026 sein. Pünktlich zum Saisonbeginn im März 2028 werde der sanierte „Lottenhof“ dem Stadtteilnetzwerk Potsdam West übergeben.

Schon heute biete der Ort einiges: „Der Lottenhof ist unser Nachbarschaftsgarten, Open-Air-Kino, Treffpunkt am Gastrowagen, Fahrradwerkstatt, Integrationscafé und vieles mehr“ – so beschreibe das Stadtteilnetzwerk den Garten mit dem derzeit noch verschlossenen einstigen Restaurantgebäude. Mit Fördermitteln von fast drei Millionen Euro des Bundesförderprogramms „Nationale Projekte des Städtebaus“ und der Stadt Potsdam soll der Bau wieder nutzbar werden.

Die ProPotsdam habe bei der Sanierung seit diesem Sommer den Hut auf. „Die Sanierung des Pylonentragwerks des Gebäudes ist eine bauliche Herausforderung, für die wir aber gut vorbereitet sind“, so Geschäftsführer Bert Nicke seinerzeit. Das Dach des Hauses und des großen Saals hänge an elf Meter hohen Stahlpfeilern, erklärt die Redaktion. Das ermögliche einen großen „gläsernen Saal“ ohne Säulen und mit vielen Fenstern für den Blick nach draußen. Die Sanierung einer solchen Architektur sei komplizierter als bei üblichen Gebäuden mit tragenden Wänden – vor allem, wenn die Pylonen schon mehr als 50 Jahre alt und seit vielen Jahren nicht instandgehalten worden seien. Die ProPotsdam habe mit solch einer Konstruktionsweise Erfahrung. Auch das Dach der bereits sanierten großen Mehrzweckhalle im Sportpark Luftschiffhafen werde von Pylonen getragen.

Im Vergleich dazu sei der „Lottenhof“ ein Zwerg. Aber eben ein besonderer: „Es handelt sich bei dem Gebäude um den einzigen weitestgehend im Originalzustand erhaltenen Restaurant-Typenbau dieser Art“, heiße es in den Unterlagen. Durch den Leerstand seit 2010 sei er jedoch „stark geschädigt“. Lange sei Wasser eingetreten. „Die Tragfähigkeit der Konstruktion ist nicht mehr gegeben, die Decke einsturzgefährdet“ und werde deshalb mit Stützen „notgesichert“.