Landeshauptstadt und StadtSpuren wollen „Bündnis für den Schlaatz“

Wohnungsunternehmen planen enge Zusammenarbeit bei Themen wie Städtebau, Architektur und Verkehr.

In einem Arbeitstreffen haben heute die Unternehmen der Potsdamer sozialen Wohnungswirtschaft, die im Arbeitskreis StadtSpuren zusammenarbeiten, und der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam, Mike Schubert, über die Entwicklung des Stadtteils Am Schlaatz beraten. An vorderster Stelle standen dabei Fragen der zukünftigen Zusammenarbeit zwischen der LHP und den Wohnungsunternehmen, die 85 Prozent der Wohnungen im Schlaatz bewirtschaften.

Der Arbeitskreis StadtSpuren hat der Landeshauptstadt vorgeschlagen, ein „Bündnis für den Schlaatz“ zu schließen. Mit einer schriftlichen Vereinbarung sollen sich die Beteiligten auf gemeinsame Ziele verpflichten und ihre Qualitätsansprüche definieren. Oberbürgermeister Schubert begrüßte den Vorstoß der Unternehmen und schlug vor, zügig eine vertragliche Regelung herbeizuführen und belastbare Arbeitsstrukturen zu schaffen.

Keine Verdrängung der heutigen Bewohnerschaft

Foto: Josephine Braun

Die am Schlaatz aktiven Wohnungsunternehmen hatten den Oberbürgermeister darüber informiert, dass sie untereinander bereits einen Vertrag geschlossen haben, in welche Richtungen sie den Stadtteil entwickeln wollen. Ihnen gehe es dabei um eine grundlegende Umgestaltung und Qualifizierung des Stadtteils. Ihr gemeinsames Ziel sei „ein zukunftsorientierter und moderner Stadtteil, der seinen Bewohnern eine Vielfalt an Lebensperspektiven und Entfaltungsmöglichkeiten bietet“. Das schließe ein, dass man die heutige Bewohnerschaft nicht verdränge.

Die Wohnungsunternehmen wollen bei den Themen Städtebau, Architektur, Energie­gewinnung und -verbrauch, Verkehr, Freiraumentwicklung und Infrastruktur eng zusammenarbeiten. Einsetzen wollen sie sich für eine hohe Wohnqualität, eine Vielfalt an Bildungs-, Arbeits- und Wohnangeboten, eine bedarfsgerechte Infrastruktur und diskriminierungsfreie Lebensbedingungen.

Orientierung an „Visionenwerkstatt Schlaatz 2030“

Inhaltliche Grundlagen für die Entwicklung des Wohngebietes sehen die Wohnungsunternehmen in den Ergebnissen der von ihnen im Oktober 2017 durchgeführten „Visionenwerkstatt Schlaatz 2030“ (www.schlaatz2030.de) und in den beiden Schlaatzer Akteurskonferenzen, die im April und November des vergangenen Jahres gemeinsam von der Landeshauptstadt und den Wohnungsunternehmen vorbereitet und durchgeführt wurden.

Als besonders wichtig sehen die Wohnungsunternehmen folgende Aufgaben an:

  • Qualifizierung und Entwicklung der Grün- und Freiräume, insbesondere der Wohnhöfe, der Verkehrsflächen unter Einbeziehung des ruhenden Verkehrs sowie der Spiel- und Freizeitmöglichkeiten,
  • Bestandsentwicklung und -modernisierung, ergänzender Wohnungsneubau und die Schaffung neuer Wohnungsangebote,
  • Erarbeitung eines Energie- und Klimaschutzkonzeptes auf Quartiersebene,
  • Unterstützung der sozialen Infrastruktur im Interesse der Stärkung der Nachbarschhaften,
  • Revitalisierung des lokalen Gewerbes,
  • Qualifizierung und Entwicklung der sozialen Infrastruktur.

Im Interesse schneller Fortschritte und einer zügigen Beantragung von Fördermitteln durch die Landeshauptstadt Potsdam erklären sich die Wohnungsunternehmen bereit, Kosten für vorbereitende Koordinierungs-, Organisations- und Planungsschritte von aktuell geschätzten 200.000 Euro zu 50% mitzufinanzieren.

Partner der Vereinbarung sind die ProPotsdam GmbH, die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ Potsdam eG, Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG und die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft eG. Gemeinsam bewirtschaften die Unternehmen im Schlaatz rund 4.700 Wohnungen.

Im Arbeitskreis Stadtspuren kooperieren Potsdamer Wohnungsunternehmen seit 1997 auf verschiedenen Themenfeldern. Mit rund 34.000 Wohnungen verfügen sie über rund 40 Prozent aller Mietwohnungen in Potsdam. In Stadtspuren wirken die kommunale GEWOBA WVP mbH, die GWG Bauverein Babelsberg eG, die Gewoba eG Babelsberg, die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft eG, die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 eG, das Studentenwerk Potsdam, die Wohnungsbaugenossenschaft 1903 Potsdam eG, die Wohnungsbaugenossenschaft „Daheim“ eG und die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ Potsdam eG mit.