Kaffeebetreiber plant Erweiterung in der Potsdamer Mitte

Inhaber des Potsdamer „Buena Vida Coffee Club“ ist mit der „Karl Marx“ im Gespräch

Foto: Elias Shariff Falla Mardini/Pixabay

Es ist gerade nicht die beste Zeit, um große Pläne zu machen, aber 2023 hat Patrick Berger fest im Blick. Der Betreiber des Buena Vida Coffee Club ist mit der Karl Marx im Gespräch, um in der Erika-Wolf-Straße 6 (früher Schwertfegerstraße 10) am Acht-Ecken-Platz sein zweites Café einzurichten. Das noch zu errichtende Gebäude bietet im Erdgeschoss eine 281 m² große Gewerbefläche, über der sich drei Wohnetagen befinden. Noch sind Bergers Pläne nicht voll ausgereift, aber eine Verkaufsfläche für die hauseigenen Röstereiprodukte, eine Konditorei, eine Vollküche, und 50 bis 80 Plätze für Besucher sind einige Eckwerte, die er bereits nennen mag. „Groß, schön und offen“ nennt er die Vorzüge des Gebäudes, wie man das auch vom derzeitigen Standort des Buena Vida Coffee Club am Bassinplatz gewohnt sei, dessen warme und offene Atmosphäre in Bergers Plänen auch am zweiten Standort Einzug halten soll. „Vom Stil her werden wir uns treu bleiben“, sagt er und will ein Kaffeeerlebnis auf höchstem Niveau anbieten, bei dem sich der Gast in besonderer Weise angesprochen fühlt. Intern trägt die Erweiterung noch den Arbeitstitel „Projekt 2023“. Die in Aussicht gestellte Gewerbemiete traut er sich zu und billigt dem Standort viel Entwicklungspotenzial zu. Auch gefällt ihm, dass er eigene Vorstellungen in die Planung des Innenausbaus einbringen kann.

Der Gastronom ist in Potsdam eine bekannte Größe. Seit 2014 betreibt er am Bassinplatz unter dem Namen Buena Vida Coffee Club eine Kaffeebar im Verbund mit einer Kaffeerösterei in Babelsberg. Die Firma hat sich auf die Fahnen geschrieben, Spezialitätenkaffee für jedermann anzubieten. Gerade kämpft Patrick Berger mit den herben Einschränkungen der Cornonakrise. Seit dem 20. April bietet er seinen frischen und gerösteten Kaffee zum Mitnehmen, die Röstungen auch im Onlineshop an. Der Bestseller trägt den Namen „Nutorius 2.0“ und vermittelt ein Aroma aus Haselnuss und Milchschokolade. Die Kaffeebohnen bezieht Berger aus zehn verschiedenen Ländern in der ganzen Welt. Er legt dabei nach eigener Aussage besonderen Wert auf nachhaltige gute Anbauverhältnisse und faire langfristige Beziehungen zu den Kaffeebauern.

Noch bis Juni haben die Archäologen auf der Baustelle des Block III in der Potsdamer Mitte das Sagen. In den vergangenen Monaten haben sie Sandschicht für Sandschicht abgetragen, akribisch alte Mauern und Keller freigelegt sowie alle Funde genau dokumentiert. Wenn im Sommer die Baugrube ausgehoben wird, müssen die alten Mauern schließlich dem Bagger weichen. „Etwa drei Monate wird es dauern, die gut 6.700 m2 große Baugrube – das ist in etwa die Größe eines Fußballfeldes – herzustellen“, erläutert Jan Rösch, der bei Karl Marx für das Projekt verantwortlich ist. Um die Stabilität zu garantieren, müssen als erstes rund um das Baufeld die Spundwände neun Meter tief in die Erde gerammt werden, ehe der Boden bis zu 3,50 m tief ausgehoben werden kann. Im Sommer rechnet die Karl Marx mit der Baugenehmigung für ihre fünf Häuser. „Um den Zeitplan zu halten, beginnen wir bereits parallel mit der Ausführungsplanung“, sagt Jan Rösch. Ende des Jahres soll mit dem Rohbau begonnen werden, im ersten Schritt entstehen die Bodenplatten, die Fundamente der Gebäude. „Wenn alles planmäßig läuft und das Wetter mitspielt, dürfte dieser Bauabschnitt in einem halben Jahr abgeschlossen sein.  Ende des Jahres startet der Bau des Untergeschosses. Im Frühjahr 2021 sollen die Gebäude aus der Erde wachsen“, sagt der Projektverantwortliche.

Der Text stammt aus der aktuellen Ausgabe des KM Magazins, der Mitgliederzeitung der „Karl Marx“.
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