Ja und Aber

StadtSpuren zur Ergänzung des Mietspiegels mit ökologischen Kriterien

Die Gremien der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung beraten derzeit über einen Antrag, wonach ab dem Jahr 2010 der Mietspiegel „einen ökologischen Teil“ enthalten soll. In dem Beschlussvorschlag heißt es: „Dabei sollen zur energetischen Gebäudebewertung … auch Verbrauchszahlen als ökologische Kennwerte auf Grundlage der vorhandenen Energiepässe ausgewiesen werden.“ Mit der Berücksichtigung der „wärmetechnischen Beschaffenheit“ des Gebäudes sollen, so die Begründung des Antrages, „strukturelle Verbesserungen der Wirtschaftlichkeit“ energetischer Modernisierungen erreicht werden.

Der Arbeitskreis StadtSpuren hat sich mit diesem Antrag befasst und erklärt dazu Folgendes.

  • Grundsätzlich begrüßt der Arbeitskreis StadtSpuren jede Initiative, um energetische Modernisierungen wirtschaftlich darstellen zu können. Dazu kann eine entsprechende Veränderung des Mietspiegels beitragen. Weitere Schritte sind auf lokaler, landes- und bundespolitischer Ebene notwendig, um die Wirtschaftlichkeit energetischer Modernisierungen zu ermöglichen. Dazu müssen auch Schritte gehören, die die Mieter finanziell nicht belasten.
  • Sollten die Stadtverordneten diesen Antrag beschließen, werden der Arbeitskreis StadtSpuren und die in ihm zusammenarbeitenden Unternehmen darauf hinwirken, dass tatsächlich ökologische Kriterien berücksichtigt werden. Im Interesse einer nachhaltigen Entwicklung sollen nur solche energetischen Modernisierungen Berücksichtigung finden, die in ihrer ökologischen und energetischen Gesamtbilanz positiv sind. So müssen auch die Öko-Bilanzen der verwendeten Materialien, Anlagen und Technologien berücksichtigt werden. Die vorhandenen Energiepässe reichen für eine solche Betrachtung nicht aus und sind daher allein keine geeignete Grundlage für ökologische Kriterien.
  • Im Zuge einer ökologisch orientierten Veränderung des Mietspiegels darf es nicht zu einer weiteren Bürokratisierung seiner Erarbeitung und Anwendung kommen. Vielmehr, so schlägt der Arbeitskreis StadtSpuren vor, sollte der Erarbeitungsprozeß genutzt werden, um die Vielzahl der im Mietspiegel für Zu- und Abschläge verwendeten Kriterien zu überprüfen. Gegebenenfalls müssen ein Teil dieser Kriterien gestrichen werden, mindestens jedoch müssen sie neu gewichtet werden.