Interessenbekundungsverfahren für die Potsdamer Mitte

WG „Karl Marx“, pbg und PWG 1956 sind eine Runde weiter

Gestern stellte der Sanierungsträger Potsdam die Ergebnisse der ersten Phase zur Entwicklung des sogenannten Block III in der Potsdamer Mitte vor. Neben erfahrenen Projektentwicklern und Bauträgern, haben es auch Genossenschaften, darunter die WG „Karl Marx“, die pbg und die PWG 1956 mit ihrer Bewerbung in die zweite Stufe des Vergabeverfahrens geschafft. Bei den Nutzungskonzepten liegt ebenfalls ein breites Spektrum an Ideen auf dem Tisch.

Das Auswahlgremium hatte in seinen ersten zwei Sitzungen die Qual der Wahl: von 82 Bietern mit 220 Bewerbungen lagen für jedes der neun Lose vielfältige und spannende Interessenbekundungen vor. Die Jury, besetzt mit Vertretern aus den Faktionen der Stadtverordnetenversammlung, Fachgutachtern und Mitgliedern des Gestaltungsrates sowie der Stadtverwaltung und des Sanierungsträgers, stand also vor einer wahren Mammutaufgabe. Die vom Sanierungsträger Potsdam im Auftrag der Landeshauptstadt durchgeführte Vorprüfung hatte das hohe Niveau der Bewerbungen bestätigt.

„Es hat uns wirklich gefreut, dass das Verfahren auf Seiten der Bewerber auf ein solch reges Interesse gestoßen ist. Es sind qualitativ hochwertige Bewerbungen eingereicht worden – ganz unabhängig davon, ob es sich um Selbstnutzer, Genossenschaften, private Investoren Projektentwickler oder Bauträger handelt“, sagt Bert Nicke, Geschäftsführer der Sanierungsträger Potsdam GmbH. „Wir glauben fest daran, dass wir unser Ziel ein urbanes, vielfältig genutztes Stadtquartier mit einem Wohnungsangebot für den Querschnitt der Potsdamer Bevölkerung zu schaffen, mit diesem Verfahren erreichen.“

„Die Diskussionen am Freitag und am Dienstagabend waren äußerst konstruktiv. Die Mischung aus Vertretern der Stadtpolitik, der Verwaltung und aus externen Fachleuten hat dafür gesorgt, dass in der Jury ein umfassender Blick auf die eingegangenen Unterlagen geworfen wurde“, erklärt Uli Hellweg, Vorsitzender der Auswahlkommission „Am Alten Markt/Schloßstraße“. „Mich hat beeindruckt, mit wie viel Sachverstand und Engagement die Bewertungen vorgenommen wurden. Die Vertreter der Stadtverordnetenversammlung haben mit ihrem Potsdam-Fachwissen die Debatte ebenso bereichert, wie die Fachleute aus der Verwaltung und dem Gestaltungsrat und die externen Experten“, so der Jury-Vorsitzende weiter. Aufgrund der vielen zu bewertenden Interessenbekundungen hatte sich die Auswahlkommission in einem ersten Schritt in vier Arbeitsgruppen aufgeteilt. Im Anschluss wurden die dort vorgenommenen Bewertungsvorschläge im Plenum besprochen. Die Entscheidung, welche Bewerber zur Abgabe eines Bau- und Nutzungskonzeptes aufgefordert werden, hat die Jury gemeinsam getroffen

Die Auswahlkommission wird Ende diesen Jahres erneut zusammentreffen. Bis dahin haben die Bewerber für die Bearbeitung ihrer architektonischen Entwürfe und der Konkretisierung ihrer Nutzungsideen nun drei Monate Zeit. Die architektonischen Entwürfe werden ab November in der „Roten Infobox“ auf dem Alten Markt öffentlich ausgestellt. „Uns ist es wichtig, die Potsdamerinnen und Potsdamer und alle interessierten Gäste der Landeshauptstadt kontinuierlich über den Prozess und das Neue, was in der Potsdamer Mitte entstehen wird, zu informieren und auf dem Laufenden zu halten“, betont Sigrun Rabbe, Geschäftsführerin der Sanierungsträger Potsdam GmbH. „Schon im letzten Jahr haben wir über 4.800 Besucherinnen und Besucher in der „Roten Infobox“ begrüßt. Wir zählen weiter auf das große Interesse an der Entwicklung in der Potsdamer Mitte und freuen uns darauf, die architektonischen Entwürfe und Nutzungskonzepte für das Areal „Am Alten Markt/Schloßstraße“ der Öffentlichkeit vorzustellen.“