Integrationspreis würdigt Geflüchteten-Mobilitätsprojekt

ProPotsdam-Sonderpreis Nachbarschaft an Fahrradwerkstatt PlattenFix.

Die Fahrradwerkstatt PlattenFix im Lottenhof. Foto: Jana Kühn

Bereits zum 20. Mal hat die Landeshauptstadt Potsdam am 8. Oktober gemeinsam mit der ProPotsdam GmbH den Integrationspreis verliehen. Der Sonderpreis Nachbarschaft der ProPotsdam ging in diesem Jahr an das Projekt „PlattenFix-Selbsthilfe Fahrradwerkstatt“. Überreicht wurde er von ProPotsdam-Geschäftsführer Jörn-Michael Westphal. Das Projekt verdient nach Meinung der Jury den Preis aufgrund seines herausragenden Engagements für Flüchtlinge und Migranten. Es stellt ihnen kostenfrei Fahrräder zur Verfügung und bietet Unterstützung bei Selbstaufbau und Reparatur. Die zentrale Lage der Werkstatt ermöglicht es zahlreichen Familien, von diesem wertvollen Angebot zu profitieren, sich zu vernetzen und aktiv am Gemeinschaftsleben teilzunehmen.

In der Kategorie „Projektidee“ gewann das Projekt „Multi-Kulti Küche“. Das Projekt „Teen Spirit“ des Inwole e. V. überzeugte die Jury in der Kategorie „Vereinsarbeit“. In der Kategorie „Einzelleistung“ wurde das Engagement von Dr. Valentina Meuren mit dem Projekt „Talent Point Potsdam“ gewürdigt und in der Kategorie „Migration prägt Potsdam – 20 Jahre Integrationspreis“ wurde das Antidiskriminierungsbüro Potsdam des Vereins Opferperspektive e. V. ausgezeichnet. Oberbürgermeister Mike Schubert, die stellvertretende Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung, Ute Grimm, die Vorsitzende des Migrantenbeirates, Fereshta Hussain, und die Beauftragte für Migration und Integration, Dr. Amanda Palenberg, überreichten die Preise im Festsaal des Treffpunkt Freizeit die Preise an die Gewinner:innen.

„Potsdam ist eine lebenswerte Stadt, die sich durch ihre Vielfalt auszeichnet. Das Zusammenleben der verschiedenen Kulturen gestalten viele Vereine und Projekte mit. Diese zeichnen wir jährlich mit dem Integrationspreis aus. In diesem Jahr haben wir wieder großartige Preisträgerinnen und Preisträger“, sagt Oberbürgermeister Mike Schubert.

Die ehemalige und langjährige Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, Dr. Doris Lemmermeier, warnte in ihrem Festvortrag vor einer weiteren Diskursverschiebung nach Rechtsaußen. Die Jugendgruppe des Kindermusiktheaters „Buntspecht“ begleitete den Nachmittag musikalisch und führten Highlights ihres Musicals „Ankommen ist schwer“ auf. Den künstlerischen Rahmen der Preisverleihung gestaltete der Rap-Musiker, Jugendarbeiter und Moderator Matondo Castlo. Moderiert wurde die Preisverleihung von Tim Jäger und Jala El Jazairi.

Der Integrationspreis wurde 2005 von den Mitgliedern des damaligen Ausländerbeirates initiiert, von den Stadtverordneten beschlossen und mit einem Preisgeld von insgesamt 1000 Euro ausgestattet. Das Preisgeld wurde 2017 auf 2000 Euro erhöht. Mit der Auslobung des Preises verfolgt die Landeshauptstadt Potsdam das Ziel, besondere Leistungen auf dem Gebiet der Integration zu würdigen. Die ProPotsdam stiftet alljährlich den mit 1000 Euro dotierten Sonderpreis Nachbarschaft, mit dem Projekte gewürdigt werden, die dem guten nachbarschaftlichen Zusammenleben verschiedener Kulturen und Generationen dienen.