ProPotsdam stellte im Bauausschuss aktuelle und künftige Projekte vor
Holz werde als Baustoff in Potsdam immer mehr genutzt – obwohl das Bauen etwas teurer sei als mit Beton. Aber es gehe schneller und ist nachhaltiger. Die ProPotsdam und der Kommunale Immobilienservice KIS hätten bisherige und künftige Projekte des Holzbaus vorgestellt, berichtete die MAZ online am 15. September.
Das Vorzeigeobjekt des städtischen Wohnungsbauunternehmens Pro Potsdam im Wieselkiez am Schlaatz zeige, wie schnell und umweltfreundlich gebaut werden könne. Der ursprünglich für Flüchtlinge gedachte Holzmodulbau sei für sozial bedürftige Potsdamer in weniger als einem Jahr errichtet worden. Entstanden seien dabei 50 barrierefreie Wohnungen mit Loggien oder Balkonen in zwei gespiegelten, fünfstöckigen Wohngebäuden. Im Vergleich zu herkömmlichen Bauvorhaben habe die Projektzeit um die Hälfte verkürzt werden können.
Im Bauausschuss habe ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke jetzt eine Reihe weiterer Projekte aus dem Sonderbauprogramm für soziale Zwecke aufgelistet. An acht Standorten sollen rund 450 Wohnungen entstehen – vielfach in Holzhybridbauweise, also einer Mischung aus Holz- und Betonelementen. Die geplanten Sozialgebäude an der Slatan-Dudow-Straße in Drewitz werde das bislang größte Holzbauprojekt des Unternehmens. Dafür sei eine Landesförderung zugesagt worden.
Die reine Modulbauweise wie am Schlaatz sei allerdings die Ausnahme. Tragende Elemente wie Decken würden in Beton gefertigt, die Räume dazwischen aus Holz. Umlaufende Balkons, Laufgänge und Loggien stelle man vor allem mit Stahlteilen her. Das Bauen mit hohen Holzanteilen sei zwar umweltfreundlich, letztlich aber etwas teurer als die konventionelle Fertigung mit Beton, so Bert Nicke im Bauausschuss. Vor allem die Erhaltungskosten seien ab etwa 15 Jahren nach Errichtung höher.
Am Schlaatz seien die geplante Errichtung von Eckgebäuden zwischen den bisher unverbundenen Häuserzeilen und die Aufstockung von Gebäuden in Holzbauweise die Ideallösung. Die Statik werde durch Holz weniger belastet, dann könnten auch Fahrstühle zur Erschließung der neuen Etagen eingebaut werden. Zur Lösung der bautechnischen Probleme gebe es eine Kooperation mit der Fachhochschule Potsdam.