Die PNN über die Wohnungssuche bei den Potsdamer Genossenschaften

Im Rahmen ihres Schwerpunkts zur Wohnkrise in Potsdam nahmen die PNN am 27. Januar in Druck und Internet unter die Lupe, wie es mit der Suche bei Genossenschaften klappe. Knapp 17.000 Wohnungen in der Stadt gehörten zu Genossenschaften, so schreibt die Zeitung. Verwaltet und vergeben würden sie von den neun Genossenschaften, die im Artikel einzeln mit der Anzahl der Wohnungen in ihrem Bestand aufgeführt werden, darunter die sieben StadtSpuren-Mitglieder.
- WG Karl Marx: mehr als 6600 Wohnungen in der Innenstadt, Zentrum Ost, Babelsberg, Waldstadt, Schlaatz, Stern, Drewitz
- PWG 1956: mehr als 4300 Wohnungen im Stadtzentrum, Potsdam West, Bornstedter Feld, Waldstadt, Schlaatz, Stern und Drewitz
- pbg: circa 2600 Wohnungen, größtenteils am Schlaatz, am Stern, in Drewitz und Waldstadt I
- wbg 1903: circa 1500 Wohnungen in der Teltower, Nauener und Brandenburger Vorstadt
- Gewoba Babelsberg: 353 Wohnungen in Babelsberg
- WG Bauverein Babelsberg: 352 Wohnungen in Babelsberg, inklusive Zentrum Ost
- WGB Daheim: 182 Wohnungen in der Siedlung Kolonie Daheim 1-37 in der Teltower Vorstadt
Mieter:innen erwerben Anteile und profitieren wiederum von günstigen Mieten, erklärt die Zeitung. Jede Genossenschaft habe bei der Vergabe ihre eigene Praxis. Manche hätten einen Mitgliedsstopp verhängt, andere führten Wartelisten für Nichtmitglieder und eine Genossenschaft nehme sogar noch Neumitglieder auf. Genossenschaften vermieten vorrangig an ihre Mitglieder. Werde eine Wohnung frei, würde zumeist eine Handvoll Mitglieder kontaktiert, deren Wunschkriterien mit der Wohnung übereinstimmen. Meistens hätten Mitglieder mit den längsten Wartezeiten Vorrang. Auch individuelle Bedürfnisse würden bei der Vergabe berücksichtigt.
Die PWG 1956, Potsdams zweitgrößte Wohnungsgenossenschaft, lasse weiterhin neue Mitglieder zu. Die übrigen acht Wohnungsgenossenschaften nähmem aufgrund langer Wartelisten und somit steigender Wartezeiten pauschal keine neuen Mitglieder an, bis auf zwei Ausnahmen: Bei der wbg 1903 könnten derzeit „ausschließlich Eltern oder Kinder von bereits bestehenden Mitgliedern“ Zugang finden. Sollte eine freie Wohnung auf kein Interesse stoßen, böten viele Genossenschaften sie Interessenten ohne Mitgliedschaft an. Für diese sehr seltenen Fälle würden manche Genossenschaften Wartelisten von Nichtmitgliedern führen.
In Genossenschaftswohnungen gebe es wenig Fluktuation. „Manche Mitglieder wohnen ihr Leben lang in einer dieser Wohnungen“, so die PNN-Recherche. Bei den Genossenschaften mit vielen Wohnungen würden die meisten frei: Die WG Karl Marx habe jeweils circa 370 Wohnungen in den vergangenen zwei Jahren neu- oder wieder vermietet, darunter die Hälfte an Bestandsmitglieder und die andere an Neu-Mitglieder. Die PWG 1956 vermittele etwa 300 Wohnungen pro Jahr. Bei der pbg würden jährlich circa 150 neu vergeben, bei der wbg 1903 Potsdam seien es 2024 rund 50 Wohnungen gewesen. „Kleine Genossenschaften vermitteln zwischen drei und 30 Wohnungen pro Jahr. Besonders lange Wartezeiten gibt es auf größere, familientaugliche Wohnungen.“