Gesprächsrunde zu aktuellen Projekten am Schlaatz

Im Garten des Friedrich-Reinsch-Haus fand am Abend des 28. Julis ein Treffen des Schlaatz-Bürgerclubs statt. Eingeladen hatte hierzu Martina Wilczynski, welche den Bürgerclub nun seit fünf Jahren organisiert.

In gemütlicher Gesprächsatmosphäre konnten AnwohnerInnen Fragen rund um die Themen Schlaatz 2030 stellen. Geschäftsführer der ProPotsdam, Jörn-Michael Westphal informierte die Anwesenden unter anderem über die Wohnungsneubauangebote der ProPotsdam, den Sanierungsstand im Schlaatz sowie auch über Erkenntnisse zu Wohnhof-Gesprächen in der Nachbarschaft.

Gerade in Plattenbauvierteln und somit auch einem großen Anteil des Bestandes der ProPotsdam gebe es vor allem 2- und 3-Raumwohnungen. Einen hohen Bedarf gibt es jedoch an Wohnungen für 1-Personen-Haushalte oder auch für größere Familien. Mit der anstehenden Sanierung sollen die Wohnbedarfe im Stadtteil mitgedacht werden. Hierzu werde nicht nur das einzelne Haus betrachtet, sondern darüber hinaus auch die Wohnhöfe und das Quartier, teilte Westphal mit.

„Die Stadt und die Unternehmen des Arbeitskreis StadtSpuren haben ein Bündnis für den Schlaatz geschlossen, in dem wir gemeinsam und unter Beteiligung der SchlaatzerInnen diese Fragen und viele weitere mehr erörtern wollen“, so Westphal.

Foto: Josephine Braun

„Wie hoch ist meine Miete nach der Sanierung?“, möchte eine Anwohnerin wissen. Dazu bemerkte Westphal: „Die Höhe der Miete stehe in Abhängigkeit der Finanzierung. Werden Fördergelder genutzt, liege die Miete für WBS-Berechtigte mit geringem Einkommen bei 5,50 Euro bzw. 7 Euro pro Quadratmeter. Bei nicht-geförderten Vorhaben dürfe die Miete unserer Wohnungen aber nicht mehr als um 2 Euro pro Quadratmeter nach der Sanierung angehoben werden.“

Frau Wilczynski fragte auch nach weiteren Themen im Projekt Schlaatz 2030 und die Entwicklung des Stadtteils zur Smart City. Hierzu habe die Stadt Potsdam auch den Zuschlag für das Förderprogramm erhalten. Der Schlaatz könnte hier unter dem Ziel „Moderne Heimat Schlaatz“ ein Pilotprojekt werden.

Im Rahmen sogenannter Wohnhof-Gespräche hatte die ProPotsdam in den vergangenen Wochen AnwohnerInnen über die Nutzung und Aufenthaltsqualität in ihren Höfen befragt. Durch die Gespräche stellte sich heraus, dass die Wohnhöfe sehr unterschiedlich sind. Einige Wohnhöfe würden wenig genutzt. Es gebe wenige Sitzgelegenheiten oder Spielplätze. Wieder andere würden von AnwohnerInnen nicht nur zum Aufenthalt genutzt, sondern auch als Mietergarten gepflegt.

Zusammen mit den Genossenschaften im Arbeitskreis StadtSpuren „wollen wir uns einen gemeinsamen Gestaltungsrahmen für die Wohnhöfe erarbeiten, sodass wir bestimmte Qualitäten als Standard zur Antwort auf Anforderungen der Mieter und der Klimaanpassung umsetzen können“, erklärte Westphal.

Auch das Thema Ordnung und Sauberkeit ist den AnwohnerInnen wichtig. „Es gibt kaum Sitzgelegenheiten und immer mehr Müllkörbe werden abgebaut“, sagte eine Anwohnerin. Katharina Feldman vom Quartiersmanagement erklärt, dass die Anliegen im anstehenden Masterplanverfahren eingebracht werden können. Wichtig sei es aber die genauen Standorte benennen zu können, wo Sitzgelegenheiten und Müllkörbe nötig sind. „Wir könnten eine Schlaatz-Karte hier im Friedrich-Reinsch-Haus aufhängen. Dann könnten diese gewünschten Standorte von den AnwohnerInnen mit Klebepunkten markiert werden“, schlug Feldmann vor.

Feldmann berichtet auch über den aktuellen Stand des Bürgerbudgets für den Stadtteil. Im Schlaatz seien rund 12 Vorschläge eingereicht worden. Bis Mitte August soll von einer kleinen Jury, in der auch AnwohnerInnen vertreten sind, eine Entscheidung über die Zuschläge gefällt werden.

Beteiligung der SchlaatzerInnen ist auch im anstehenden Masterplanverfahren wichtig. Hierzu wurde eine Partizipationsstelle geschaffen, das sogenannte Planlabor. Aktuell laufen dazu die Auswahlgespräche, teilte Feldmann mit. „Es soll die Möglichkeit geschaffen werden Fragen loszuwerden, sich zu informieren und sich zu beteiligen. Dafür braucht es aber auch eine Anlaufstelle, die es ermöglicht, dass jederzeit informiert werden kann. Es braucht jemand, der das professionell im Stadtteil macht“, so Feldmann. Am 10. September soll sich das Planlabor dann den SchlaatzerInnen auf dem Stadtteiltreffen „Wir machen Schlaatz 2030“ auf dem Marktplatz vorstellen.