Ein Netzwerk belebt das Quartier.
Alle an einem Tisch: Im letzten Herbst rief pbg-Mitarbeiterin Juliane Voigt das Netzwerk Waldstadt ins Leben. Mit dabei sind unter anderem auch Antoinette Fuchs, Jens Krahmer und Jürgen Knape. Gemeinsam mit vielen Organisationen und Institutionen hat man viel vor fürs Quartier.
Neuland
Auslöser war die „Fachtagung Stadtteilarbeit“, zu der Gregor Jekel vom Fachbereich Wohnen, Arbeit und Integration der Landeshauptstadt im September letzten Jahres eingeladen hatte. „Bei dieser sehr inspirierenden Veranstaltung kamen wir Waldstädter Akteure erstmalig so zahlreich zusammen“, erzählt Juliane Voigt. „Wir stellten fest, dass in der Vergangenheit jeder als Einzelkämpfer mit viel Engagement versucht hat, in den Stadtteil hinein zu wirken. Ein Quartiers- und Stadtteilmanagement wie in anderen Stadtteilen fehlt hier, obwohl sich die Waldstadt in den letzten Jahren sehr verändert hat und weiterwachsen wird.“
Gegenseitig unterstützen
Bei den Institutionen im Quartier fand der Vorstoß aus den Reihen der pbg schnell positive Resonanz. Jürgen Knape leitet seit 20 Jahren den Otto-Nagel-Kinderclub (ONC) und den Jugendklub Hanns Eisler (HEK). Zudem sitzt er im Vorstand des dazugehörigen Trägervereins Breitband e. V. Auch Antoinette Fuchs ist mit an Bord. „Wir wollen uns gegenseitig unterstützen und vermeiden, dass sich Veranstaltungen zeitlich überschneiden, damit alle hier lebenden Menschen so viele Angebote wie möglich nutzen können“, erläutert die Leiterin im Haus der Begegnung.
Beim ersten Treffen im September 2019 fanden zudem Matthias Freydank von der ADTV Tanzschule Balance, die AWO mit Ortsverein, Kita und Senioreneinrichtungen, die städtische Zweigbibliothek, die Tafel Potsdam und die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ ihren Weg in den pbg-Servicepunkt „K2“. Eines habe die Initiatoren von Anfang an geeint, sagt Jürgen Knape. „Wir sehen die Waldstadt als Einheit und unterscheiden nicht zwischen Waldstadt I, Waldstadt II oder der jetzt im Brunnenviertel entstehenden Waldstadt III.“
Noch viel vor
Als ersten Versuchsballon ließ das neue Netzwerk am 29. November die „Nacht für eine Waldstadt“ steigen. „Hier haben wir und viele weitere Institutionen und Vereine zur gleichen Zeit zu einem Abend der offenen Tür eingeladen“, erzählt Knape. „Auch die Streetworker von Wildwuchs, der Falkenhof, die Boulderhalle Blockzone und das Projekt Wanderkonzepte beteiligten sich.“ Schnell sei die Idee eines Stadtteilfests geboren, „des ersten in der Waldstadt überhaupt“. Wegen der Corona-Krise wurde es auf das nächste Fest auf 2021 verschoben.
Doch längst planen die Netzwerker über einzelne Veranstaltungen hinaus. Beharrlichkeit zahlt sich aus: Am 20. Mai beschloss die Stadtverordnetenversammlung, den Oberbürgermeister mit der Erarbeitung einer Vorlage zu beauftragen, „wie und wo eine Koordination von bürgerschaftlich-ehrenamtlichem Engagement und Gemeinwesenarbeit“ für Waldstadt I und II angeboten werden könnte.
Bei so viel Elan zeigt sich Antoinette Fuchs für die Zukunft nach Corona sehr zuversichtlich: „Ich glaube, wenn alle Akteure am Ball bleiben, kann sich das Netzwerk sehr gut entwickeln.“ Auch Juliane Voigt hat große Hoffnungen. „Ich vertraue auf die Erfahrung von Gregor Jekel, dass die wachsende Waldstadt bald ein angemessenes Stadtteilkoordination erhalten wird.“
Kontakt zum Netzwerk Waldstadt über Juliane Voigt, juliane.voigt@pbg-potsdam.de.