Fragen an Sebastian Krause zum Engagement von drei Genossenschaften in Krampnitz
Im Juni schlossen die WG „Karl Marx“, die PWG 1956 und die pbg mit der Landeshauptstadt Potsdam und dem Brandenburger Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung Vereinbarungen über die Förderung neuer Wohnungen in Krampnitz. Sebastian Krause, Vorstand der WG „Karl Marx“, erläutert das weitere Vorgehen.
Welche Bedeutung hat die mit der Stadt und dem Bundesland getroffene Vereinbarung der drei Genossenschaften für das Engagement in Krampnitz?
Wir betrachten die Rahmenvereinbarung als wichtige Voraussetzung dafür. Als Genossenschaften verfolgen wir im geplanten Bergviertel in Krampnitz das Ziel, unseren Mitgliedern Wohnungen zu bezahlbaren Konditionen anbieten zu können. An hochpreisigen Angeboten haben wir kein Interesse.
Erschwingliche Konditionen sind wegen der gestiegenen Baukosten und Zinsen aber nur noch mithilfe von Fördergeldern realisierbar. Die Vereinbarung sichert uns zu, dass wir im verstärkten Wettbewerb um Fördermittel des Landes vorrangig berücksichtigt werden. Wenn man so will, wächst mit der Vereinbarung für uns die Planungssicherheit.
Hätte das Engagement der Genossenschaften, das ja einen wichtigen Baustein in dem neuen Stadtteil bildet, andernfalls auf der Kippe gestanden?
So ist es. Wir haben diese Rahmenvereinbarung in den über ein Jahr dauernden Verhandlungen mit der Stadt und dem Land stets als Voraussetzung für alle weiteren Schritte betrachtet. Denn dass Krampnitz künftig ein sozial gut durchmischtes Wohngebiet wird, liegt in unserem gemeinsamen Interesse.
Die Vereinbarung war dann auch die Voraussetzung für die Unterzeichnung des sogenannten Anhandgabevertrages. Das ist ein Vorvertrag, also der nächste Schritt in der Projektentwicklung, auf dessen Grundlage nun die konkreteren Planungsvorbereitungen beginnen können. Diese Phase erstreckt sich über die nächsten 21 Monate.
Was passiert in dieser Zeit? Welche Arbeiten stehen im Mittelpunkt?
Wir wollen seriell bauen mit möglichst wenigen, sich wiederholenden Gebäudetypen, im Idealfall aus Holz. Architekten sind dabei, die Häuser vorzuplanen. In den nächsten Wochen folgt eine gründliche Untersuchung des Baugrundes. Auch wenn auf dem Gelände des Bergviertels ursprünglich nur Offizierswohnungen standen, handelt es sich um eine militärisch genutzte Fläche. Wir wollen sicherstellen, dass sie weitestgehend frei von Schadstoffen ist. Wir beschäftigen uns intensiv mit der Thematik der Niederschlagsversickerung.
Generell geht es darum, sich ein vollständiges Bild von den Baukosten für Häuser, Freianlagen und Straßenplanung zu verschaffen sowie die späteren Bauphasen vorzubereiten. Es geht also um Abläufe, Qualitäten, Kostensicherheit und Risikominimierung. Erst danach wird eine Entscheidung über den Kauf getroffen.
Quelle: KM Magazin