Kooperation u.a. zwischen Stadtwerken und ProPotsdam geplant.
Um ein integriertes Wärme- und Energiekonzept für die Entwicklung des Stadtteils Krampnitz zu schaffen, plant die Landeshauptstadt Potsdam eine intensivere Kooperation der städtischen Unternehmen untereinander sowie mit der Deutschen Wohnen SE. Die Verwaltung schlägt die Gründung zweier quartiersbezogener Gesellschaften vor und bringt entsprechende Beschlussvorlagen zur Vorbereitung und Prüfung dessen in die morgige Stadtverordnetenversammlung (5. September) ein.
Zur Etablierung einer innovativen klimaschutzfreundlichen Wärmeversorgung im Entwicklungsbereich Krampnitz sollen die Energie und Wasser Potsdam GmbH und die Stadtwerke Potsdam GmbH eine Kooperation mit der in Krampnitz tätigen Investorin Deutsche Wohnen SE eingehen. Die zweite quartiersbezogene Gesellschaft unter Beteiligung der Stadtwerke Potsdam GmbH und der ProPotsdam GmbH soll zum Zwecke quartiersbezogener klimaschutzfreundlicher Investitionen in Energieversorgung und Mobilität auf kommunalen Immobilien im Stadtgebiet gegründet werden.
Hintergrund ist die Umsetzung des „Masterplanes 100 Prozent Klimaschutz“, der die Landeshauptstadt Potsdam, die kommunale Wohnungswirtschaft sowie die Stadtwerke vor gemeinsame große Herausforderungen stellt. „Die Energiewende kann nur mit den drei im Stadtwerkeverbund angesiedelten Sektoren Strom, Wärme und Mobilität gelingen“, sagte der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt, Bernd Rubelt, vergangene Woche.
„Gemeinsame Lösungen der Wohnungs- und Energie- und Mobilitätswirtschaft gefragt“
„Die gesetzlichen Anforderungen zur Energieeinsparung richten sich ebenso an die Immobilienwirtschaft. Deshalb lassen die auf Energieeffizienz ausgerichteten Förderprogramme die klare Trennung zwischen klassischem Energielieferanten und der Immobilienwirtschaft zunehmend verschwinden. Sie erwarten eine engere Verzahnung von Energieerzeugung und Energieversorgung auf oder an Gebäuden im Rahmen integrierter quartiersbezogener Energiekonzepte. Es sind also gemeinsame Lösungen der Wohnungs- und Energie- und Mobilitätswirtschaft gefragt“, so Rubelt weiter.
Stadtwerke-Geschäftsführerin Sophia Eltrop zufolge besteht die Herausforderung darin, den Klimaschutz in der Stadt sozialverträglich zu gestalten. „Dafür ist eine enge Kooperation mit der Wohnungswirtschaft der beste Weg. Die Synergien solcher Kooperationen sind ein Gewinn für die Umwelt und den Bürger vor Ort zugleich.“
Die neuen Gesellschaften sollen deshalb einen klaren Fokus haben: die Entwicklung von dezentralen Lösungen auf Quartiersebene. Dazu gehören ein ausgewogener Mix aus Dekarbonisierung der Wärmelieferung (grüne Wärme), zukunftsorientierten Mobilitätsangeboten, Sektorkopplung (Verknüpfung der Sektoren durch Nutzung von Power-to-Heat/Gas- Technologien wie zum Beispiel Erzeugung von Wärme aus Überschussstrom) sowie die Einbindung der Elektromobilitätsstationen in Speicherkonzepte.
Gute Erfahrungen in Drewitz
Die Krampnitz Contracting GmbH – ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadtwerke Potsdam GmbH, der Energie und Wasser Potsdam GmbH und der Deutsche Wohnen SE – soll sich mit diesen Aufgaben für das Entwicklungsgebiet Krampnitz befassen. Das innovative Energiekonzept für Krampnitz soll gemeinsam von der Erzeugung bis hin zur Gebäudetechnik entwickelt und verwirklicht werden. Immer mit dem Ziel: das Quartier CO2-neutral sowie bis 2050 auch fossilfrei mit Energie zu versorgen – und dies zu verbraucherfreundlichen Preisen.
Zudem ist eine gemeinsame Gesellschaft zwischen den Stadtwerken Potsdam und der ProPotsdam geplant. Schwerpunkt ist die projektbezogene Arbeit an kommunalen Entwicklungs- und Sanierungsstandorten, wie dem Gebiet am alten Straßenbahn-Depot in der Heinrich-Mann-Allee und am Schlaatz. Das Zusammenwirken in der Gartenstadt Drewitz in den vergangenen Jahren stand Pate für diese Idee.
„Mit den Gesellschaften kann die Zusammenarbeit zwischen klassischen Stadtwerke-Bereichen und der Wohnungswirtschaft verstetigt werden, um den Herausforderungen des Klimaschutzes und der Energiewende wirksam zu begegnen“, so Rubelt.
Quelle: Landeshauptstadt Potsdam, Potsdamer Neueste Nachrichten