Ein Rundgang durch die Siedlung am Brunnen

Die wbg 1903 lud Vertreter:innen der Unteren Denkmalpflege zu einem Erkundungstermin in die Teltower Vorstadt ein.

Vertreter:innen der Unteren Denkmalpflege, wbg 1903, WBG Daheim auf dem Rundgang durch die Teltower Vorstadt, Bild: Josephine Braun

Der wbg 1903 stellen sich in der Siedlung am Brunnen zwei Herausforderungen: Der denkmalgeschützte Bestand soll erhalten bleiben, zugleich aber auch an den Klimawandel angepasst und zukunftsfähig gemacht werden.

Der Rundgang bot die Möglichkeit, die Siedlung kennenzulernen und lud zum offenen Austausch und Gespräch ein.

Das Wohngebiet Am Brunnen in der Teltower Vorstadt wurde durch die wbg 1903 ab 1922 gebaut. Von den rund 950 Wohneinheiten der Siedlung gehören heute 639 Wohnungen der wbg 1903 und rund 170 Wohnungen der pbg. Die einheitliche Wohnsiedlung ist von konzeptioneller und gestalterischer Geschlossenheit geprägt. Hier wurde der Gartenstadtgedanke umgesetzt, so dass zu jeder Wohnung ein Nutzgarten am Haus gehörte.

Fassadengestaltung in der Siedlung Am Brunnen, Bild: Josephine Braun
Türgestaltung in der Siedlung Am Brunnen, Bild: Josephine Braun

Zwei städtebauliche Gestaltungsprinzipien wurde hier verfolgt. Zum einen die streng geometrischen und barocken Prinzipien der Achsentreue mit geradlinigen Sichtbezügen, zum anderen der vielfach bogige Verlauf und die Anpassung an die hügelige ansteigende Landschaft. Die Siedlung besteht aus aneinander liegenden Ein- und Mehrfamilienhäusern. Im zweiten Bauabschnitt ab 1925 entstanden Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser, meist mit Etagenwohnungen, teilweise in Kombination mit zweigeschossigen Einfamilienhäusern.

Die Siedlung am Brunnen wurde bereits zur Zeit ihrer Errichtung als „Krone städtebaulicher Kunst nach modernen Zweckgründen und künstlerischen Anschauungen“ bezeichnet. Architektonisch ist die Siedlung von einer farblich gestalteten Putzfassade und spitzgiebeligen Dachfenstern geprägt.

Kunersdorfer-/Ecke Drevestraße Siedlung Am Brunnen, Bild: Josephine Braun
Haus mit spitzgiebeligen Dachfenstern in der Siedlung Am Brunnen, Bild: Josephine Braun

An den ab 1928 gebauten Häusern der Straße Am Brunnen kann man zunehmend die Verwendung von Ziegeln als Fassadenschmuck erkennen. In vielfach variierter Form sind Kellergeschosse, Eingangszonen, Erker und Loggien ziegelsichtig hervorgehoben.

Bereits Anfang Mai ging es auf Erkundungstour durch die Siedlung Am Schragen und Nauener Vorstadt.

Straßenansicht in der Siedlung Am Brunnen, Bild: Josephine Braun