Viertes und letztes Ortsteilforum zur Rahmenplanung
Über das vierte und letzte Ortsteilforum zur Rahmenplanung für Marquardt berichten beide lokalen Tageszeitungen ausführlich. Der Rahmenplan unter dem Titel „Ein Konzept für die Zukunft“ sei seit Ende 2023 mit Beteiligung der Einwohner erarbeitet worden, rekapitulieren die PNN. Bei der abschließenden Diskussion am Mittwochabend in der Kulturscheune sei überwiegend Zustimmung für die Entwicklung einer sogenannten Pilotfläche zwischen dem heutigen Ort und dem Bahnhof geäußert worden, so der Eindruck der MAZ.
Der „städtische Baukonzern Pro Potsdam“ habe 2022 etwa fünf Hektar landwirtschaftlicher Fläche gekauft, die er gemeinsam mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bebauen und gestalten wolle. Dort solle bezahlbarer Wohnraum entstehen, der MAZ zufolge für 1000 bis 1200 Menschen, laut PNN für 600 bis 1000 Menschen. Damit würde sich die Einwohnerzahl fast verdoppeln. Die Form der Gebäude sei zwar noch lange nicht geplant, doch sei schon klar, dass Geschosswohnungsbau mit bis zu fünf Etagen entstehen solle, in der Bauhöhe ansteigend in Richtung Bahnstrecke, steht in der MAZ. Die müsste nach dem Wunsch der vier beteiligten Planungsbüros und der Marquardter selbst mit einer Lärmschutzwand geschützt werden, die womöglich auch Solarflächen zur Stromerzeugung trage. Dazu soll es mehrere neue Spielplätze und einen Fuß- und Radweg entlang des Bahndamms geben, ergänzen die PNN. Der Autoverkehr solle nach Norden aus dem Neubauviertel zur Hauptstraße geführt werden.
Die Rahmenplanung sei keine verbindliche Bauplanung. Sie zeige nur mögliche Perspektiven auf und stecke Entwicklungsziele ab. Nun sollen erst einmal Fachgutachten, etwa zu Lärm, Artenschutz und Baugrund, eingeholt werden. Anschließend sollen drei Planungsbüros städtebauliche und landschaftsplanerische Konzepte entwickeln. Auf dieser Basis sollen die Stadtverordneten Anfang 2026 einen Beschluss fassen. Danach gehe es in eine Bauleitplanung, für die zwei Jahre nötig seien. Baubeginn könnte Anfang 2028 sein. Eine Fertigstellung des etappenweisen Projektes scheine nach drei bis fünf weiteren Jahren möglich, also zwischen 2031 und 2033.
Ausgangspunkt des ganzen Verfahrens sei der Wunsch der ProPotsdam gewesen, in Marquardt Wohnungen zu bauen, fassen die PNN zusammen, mindestens 30 Prozent davon als geförderte Sozialwohnungen. Doch weil die Fördermittel schon für weitaus konkretere Vorhaben nicht reichten, sei nun fraglich, ob und wann überhaupt dort gebaut werden könne. Der zuständige Beigeordnete Bernd Rubelt meinte, der Rahmenplan müsse auch andere Optionen wie die Errichtung von Eigenheimen zulassen.