Dipl. Ing. Uli Hellweg leitet Auswahlkommission „Am Alten Markt/Schloßstraße“

Er hat den Deutschen Städtebaupreis mehrfach gewonnen, war Geschäftsführer der Internationalen Bauausstellung in Hamburg (IBA) und gilt als einer der anerkanntesten Städtebauexperten des Landes: Uli Hellweg leitet die Auswahlkommission „Am Alten Markt/Schloßstraße“. Das mit Fachleuten und Vertretern aus Politik und Verwaltung besetzte Gremium tritt in dieser Woche zum ersten Mal zusammen.

Sigrun Rabbe, Dipl. Ing. Uli Hellweg und Bert Nicke vor dem Modell der Potsdamwer Mitte. Foto: ProPotsdam

„Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, mit Uli Hellweg einen äußerst gefragten Mann für Potsdam zu gewinnen“, sagt Bert Nicke, Geschäftsführers des im Auftrag der Landeshauptstadt Potsdam tätigen Sanierungsträger Potsdam. „Herr Hellweg verbindet in seinen Arbeiten wirtschaftliche, soziale, ökologische und ästhetische Prinzipien. Dadurch gelingt es echte Baukultur zu schaffen. Ein Anspruch, den auch wir an die Bebauung und Gestaltung des Areals ‚Am Alten Markt/Schloßstraße‘ haben.“

Der 1948 in Dortmund geborene Hellweg studierte Architektur- und Städtebau an der RWTH Aachen, wechselte nach seinem Abschluss ans Deutsche Institut für Urbanisitik in Berlin und anschließend ins Stadtplanungsamt der Stadt Gelsenkirchen. Nach Stationen bei der Internationalen Bauausstellung Berlin und der S.T.E.R.N GmbH in Berlin wurde Uli Hellweg Dezernent für Planen und Bauen der Stadt Kassel. 1996 kehrte er als Geschäftsführer der Wasserstadt GmbH in die Hauptstadt zurück. Ab dem Jahr 2006 führte er die Geschäfte der Internationalen Bauausstellung in Hamburg. Heute ist der Vater zweier erwachsener Töchter Geschäftsführer des Consultingbüros HELLWEG URBAN CONCEPT und gefragter Berater von Städten und Gemeinden bei der Entwicklung bedeutender städtebaulicher Gebiete. Hellweg leitete zahlreiche internationale Jurys, wie diejenige für die HafenCity in Hamburg, Stadtentwicklungsprojekte in Wien, Hamburg und Berlin. Zuletzt moderierte er das StadtUmland-Verfahren des Landes Nordrhein-Westfalen.

„Das Areal ‚Am Alten Markt/Schloßstraße‘ wird das Gesicht Potsdams prägen. Die Grundstücke liegen im Herzen der Stadt. Hier entsteht ein Ort, der den Bürgern dienen wird und der weit über Potsdam hinaus strahlen kann“, erklärt Uli Hellweg mit Blick auf das ausgeschriebene Areal „Am Alten Markt/Schloßstraße“. „Der intensive Diskussionsprozess in der Öffentlichkeit, der Stadtverordnetenversammlung und unter den Fachleuten bei der Konkretisierung des Potsdamer Leitbautenkonzepts für das Areal ‚Am Alten Markt/Schloßstraße‘ hat sich gelohnt. Das zeigt das weite Spektrum an bekundeten Interessenten.“ Für die Baugrundstücke waren im Mai 220 Interessenbekundungen eingegangen – ein Rekord in der Potsdamer Mitte.

82 Bieter hatten ihr Interesse an den neun Losen bekundet. „Besonders gefreut hat uns die Vielfalt der Bieter. Neben Bauträgern und Kapitalanlegern haben sich auch Genossenschaften und Selbstnutzer rege beteiligt“, stellt Sigrun Rabbe, Geschäftsführerin des Sanierungsträger Potsdam, zufrieden fest. In der Zwischenzeit wurden die eingegangenen Unterlagen sorgfältig aufbereitet. Nun werden sie der Auswahlkommission vorgelegt. „So viel können wir schon jetzt verraten: Wir sind beeindruckt. Es gibt einige überraschende, innovative Nutzungsideen. Und auch die benannten Architekten lassen eine ansprechende und wertige Architektursprache erwarten“, so Rabbe weiter. „Die bekundeten Interessen lösen unseren Anspruch, das neue Quartier durch eine Nutzungsmischung aus Leben, Arbeiten und Kultur zu einem lebendigen Ort zu machen, auf jeden Fall ein.“

In einem ersten Schritt hat die Auswahlkommission die schwierige Aufgabe, aus den vielen interessanten Bewerbern maximal fünf pro Los auszuwählen, die zur Abgabe eines indikativen Angebots aufgefordert werden. Teil dieses Angebots sind ein Bau- und Nutzungskonzept, das für die Bewertung des Angebots entscheidend ist. Der Preis für die Grundstücke war bereits von einem Gutachter festgesetzt worden. Ende des Jahres wird die Auswahlkommission erneut zusammentreten. Dann wird entschieden, mit welchen Bietern unter welchen Auflagen Vertragsverhandlungen aufgenommen werden. Im Frühjahr 2018 werden die Bieter dann ihre endgültigen Angebote vorlegen. Es obliegt der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam dann einen Beschluss zur Anhandgabe zu fassen.