Der Steubenplatz soll grüner werden

Sanierungsträger Potsdam plant mehr Aufenthaltsqualität und Klimaresilienz

Der Steubenplatz heute. Foto: LHP/Sven Barfknecht

Der Sanierungsträger Potsdam bereite derzeit die Planung für die Umgestaltung des Steubenplatzes zwischen Landtag und Friedrich-Ebert-Straße vor. Das habe die Stadt Potsdam auf Anfrage mitgeteilt, so die PNN am Sonntagabend in ihrer Internet-Ausgabe. Ziel sei eine Begrünung zur Verbesserung der Aufenthaltsqualität und für eine bessere Klimaresilienz. Wie berichtet, soll zudem eine kleine Fläche südlich der Ringerkolonnade begrünt und mit drei Schnurbäumen bepflanzt werden. Zeitgleich sollen die drei Rasenfelder vor dem Filmmuseum neu angelegt werden. Vorgesehen seien unter anderem Stauden und hitzeresistente Pflanzen. Ziel sei die Umgestaltung der Flächen ab Herbst 2025, sagte eine Stadtsprecherin.

Der Steubenplatz war auch Thema im 85. Sitzung des Potsdamer Gestaltungsrats. Darüber berichteten am 24. und 25. November ausführlich sowohl MAZ als auch PNN. Das von der Stadt beauftragte Büro WES Landschaftsarchitektur sehe Rasenfläche, Bäume, Sitzbänke und ein Wegekreuz vor. Die querenden Wege sollen Trampelpfade aufnehmen. Der Gestaltungsrat habe einen Verzicht auf diese Wege angeregt. Das würde einen ruhigeren Platz schaffen, so Landschaftsarchitekt Till Rehwaldt. Wegen unterirdischer Leitungen wollen die Landschaftsplaner die Grünflächen anheben, dadurch entstehe „ein ganz flacher Schildkrötenrücken“, sagte WES-Planerin Henrike Wehberg-Krafft. Der dreieckige Platz solle mit Großpflaster umfasst werden. Dadurch gingen jedoch insgesamt 250 Quadratmeter Grünfläche verloren, habe Barbara Kuster von Mitteschön kritisiert.

Die Gruppe habe einen eigenen Entwurf für die Platzgestaltung entwickelt. Dieser verzichte auf die Wölbung, sehe mehr Bäume und Sträucher, einen Brunnen in der Platzmitte und die Aufstellung des Steuben-Denkmals, das sich in der Schlossstraße befinde, vor. Kuster habe von einem „Erlebnisplatz“ mit Aufenthaltsqualität gesprochen.

Michael Fürst, Leiter des Filmmuseums Potsdam, habe an die Planer appelliert, unbedingt für mehr Schatten zu sorgen. Die Aufheizung an Sommertagen in der Breiten Straße sei für ältere Museumsgäste problematisch. Der Gestaltungsrat habe sogar angeregt, die fünfspurige Straße mit dem großflächigen Betonpflaster zurückzubauen und den Festplatz im Lustgarten teilweise zu entsiegeln. Baubeigeordneter Bernd Rubelt habe erklärt, dass sich die Stadt bei der Umplanung wegen Vorgaben des Denkmalschutzes und aus Sparzwängen beschränken müsse.

Der Gestaltungsrat schlage zudem vor, den Modellversuch zur Verkehrsberuhigung in der Dortustraße zu verlängern und künftig auf die Sommermonate zu beschränken. In den Wintermonaten könnten Flächen, die im Sommer für die Gastronomie freigehalten werden, wieder als Parkplätze genutzt werden. Die Verwaltung habe eine Evaluierung des am 28. März gestarteten, einjährigen Modellversuchs für Dezember angekündigt.