Block V: Leitbautenkonzept steht

Damit sind die Ziele für die Entwicklung aller Blöcke rund um den Alten Markt definiert.

ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke. Foto: Benjamin Maltry

Die Ziele für den Block V in der Potsdamer Mitte zwischen den Straßen Am Kanal, Anna-Flügge-Straße und Am Alten Markt werden konkret: Analog zu den Blöcken am Havelufer und am Alten Markt wurden nun unter Einbeziehung aller Fraktionen, des Gestaltungsrats und vieler weiterer Experten die Vorgaben konkretisiert und parzellengenaue Vorgaben formuliert. Die Planungen wurden von Stadtplanungschef Erik Wolfram, Sigrun Rabbe vom Sanierungsträger Potsdam und Bert Nicke, Geschäftsführer der ProPotsdam, vorgestellt. Eine Beschlussvorlage fasst diese Vorgaben zusammen. Sie wird in die Stadtverordnetenversammlung am 9. November eingebracht.

„In Kombination mit dem genossenschaftlichen und studentischen Wohnen in den Blöcken III und IV sowie Bauherrengruppen und Eigentumswohnungen in den Blöcken I und II entstehen mitten im Zentrum Potsdams vielfältige Wohnangebote für die Potsdamer Bevölkerung“, sagt dazu Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt. „Die Mischung aus Wohnen und Arbeiten, Gewerbe und öffentlichen Einrichtungen ist Garant für ein lebendiges urbanes Stadtquartier. Mit dem konkretisierten Konzept für den Block V können wir nun den Schlussstein dieser städtebaulichen Entwicklung setzen.“

Von 47 neuen Häusern in allen Blöcken werden acht als „Erinnerungsarchitektur“ mit einer historischen Ansicht errichtet. Mit den Vorgaben nähert man sich zeitgemäß an die vergangenen Stadtstrukturen an. Der Block V wird städtebaulich und architektonisch eine Überleitung zum Bereich des Alten Marktes herstellen, ohne die Struktur des Quartiers Zentrum Süd aus den 1960er-Jahren infrage zu stellen. Der historische Block war in Richtung Osten annähernd doppelt so lang wie der nun geplante Block V. Die Straße Am Alten Markt bis zur Straße Am Kanal wurde erst nach 1953 angelegt. Die Ostseite des neuen Blocks ist eine interpretierende Fortschreibung, die auch den Anschluss zur Bebauung aus den 1960er-Jahren im Zentrum Süd gewährleistet.

Neben gestalterischen Aspekten gelten für jede Parzelle Mindestanteile für Wohnungen und öffentliche bzw. gewerbliche Nutzungen, ergänzt durch Dienstleistungen und Gastronomie. Nach Brerichten von PNN und MAZ soll mithilfe von Fördermitteln des Landes für den sozialen Wohnungsbau gebaut werden. Entsprechend der Richtlinien sind drei Viertel der Wohnungen als mietpreis- und belegunsgebundene geplant.

Mit diesen Planungen werden im Block V sowohl die Sanierungsziele des Sanierungsgebiets Potsdamer Mitte als auch die wohnungspolitischen Ziele der Landeshauptstadt Potsdam erreicht. Für und mit der Stadt Potsdam schafft die ProPotsdam hier geförderten Wohnungsbau, nachhaltig und umweltfreundlich errichtet. Mit der Neubebauung des Block V setzt die ProPotsdam entsprechende Vorgaben aus dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom 5. Mai 2021 um.

„Es ist unser Ziel, alle Wohnungen mithilfe der Wohnraumförderung des Landes Brandenburg zu errichten. Mit der Landeshauptstadt Potsdam stimmen wir uns eng ab, zum Beispiel was Wohnungsgrößen und Grundrisse angeht. Wir werden mit diesen Neubauten einen Beitrag zu innerstädtischem bezahlbarem Wohnen leisten“, sagt Bert Nicke, Geschäftsführer der ProPotsdam. „Gleichzeitig werden mit dem vorgelegten Blockkonzept durch die Stadtverordnetenversammlung anspruchsvolle Vorgaben für die Gestaltung dieses zentralen Orts der Potsdamer Innenstadt formuliert, die die ProPotsdam im Rahmen eines Wettbewerbsverfahrens umsetzen wird. Im Wettbewerbsverfahren werden Fachleute sowie Vertreter*innen der Landeshauptstadt Potsdam und der Lokalpolitik beteiligt sein. Der Block V ist ein weiterer Baustein dafür, das Areal um den Alten Markt in der Potsdamer Mitte zu einem lebendigen Wohn- und Innenstadtquartier zu entwickeln: dann werden noch mehr Potsdamerinnen und Potsdamer im Quartier wohnen, leben und arbeiten.“

Mit dem Grundsatzbeschluss von 2021 zur Entwicklung des sogenannten Blocks V im Sinne des Leitbautenkonzeptes und dem nun ausformulierten Blockkonzept kann jetzt all das getan werden, was vor dem Start einer Neubebauung notwendig ist: Neben der Erarbeitung eines Bebauungsplans geht es um den Rückbau des Staudenhof-Wohnhauses inklusive der hierfür notwendigen bodenarchäologischen Grabungen und Munitionsfreimessungen. Nach dem Rückbau werden die freigewordenen Flächen den Bauherrn des Block IV als Baustelleneinrichtungsflächen zur Verfügung gestellt. Parallel dazu wird die ProPotsdam Wettbewerbsverfahren durchführen, deren Ziel eine Auswahl der Gebäudeplanung ist, und das Grundstück für den ab 2026 geplanten Bau vorbereiten.