Bilanz für ein erfolgreiches Jahr

Die WG „Karl Marx“ legt ihren Geschäftsbericht für 2024 vor.

Das Kunstwerk „Wa(a)gnis“ am neugebauten Haus der WG „Karl Marx“ am Alten Markt. Foto: Stefan Gloede

Die Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ hat ihren Geschäftsbericht für 2024, das 70. Jahr ihres Bestehens, vorgelegt. Vorstand und Aufsichtsrat nutzen dabei auch die Gelegenheit, auf sieben Jahrzehnte genossenschaftlicher Geschichte zurückzublicken und nach vorn zu schauen auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft.

Zum Jahresende 2023 bewirtschaftete die Genossenschaft einen Wohnungs- und Immobilienbestand von 7.698 Nutzungseinheiten. Mit Fertigstellung der Wohnbebauung in der Potsdamer Mitte vergrößerte sich der Bestand um 46 Wohnungen. Eine Einraum-Eigentumswohnung in Ausübung eines Vorkaufsrechtes aus der Zeit der Erfüllung des Altschuldenhilfe-Gesetzes wurde in diesem Zeitraum verkauft.

Moderate Entgelterhöhungen

Zum 1. Januar 2024 wurden die Zielmieten für den Wohnungsbestand für Neuvermietungen und als Basis für Entgelterhöhungen um durchschnittlich 7,5 % erhöht. Das durchschnittliche Nutzungsentgelt des gesamtgenossenschaftlichen Wohnungsbestandes betrug zum 31.12.2024, dem Bilanzstichtag, 6,10 EUR/m² Wohnfläche (2023: 5,63 EUR/m²). „Es ist festzustellen, dass unsere genossenschaftlichen Nutzungsentgelte weitgehend unter den Potsdamer Vergleichsmieten (Mietspiegel) sowie den kommunal getragenen Kosten der Wohnunterkunft liegen“, schreibt dazu der Vorstand. „Das entspricht dem Ziel, sozial angemessene Nutzungsentgelte zu erheben.“

Instandhaltung, Instandsetzung und Modernisierung

Die Genossenschaft hat 2024 wie in Vorjahren planmäßig in ihre Bestände investiert. Insgesamt wurden 7,6 Mio. EUR (2023: 7,7 Mio. EUR) für die Bestandserhaltung und -entwicklung aufgewendet. Davon wurden 2,3 Mio. EUR (2022: 2,2 Mio. EUR) für die laufende Instandhaltung benötigt.

Potsdamer Mitte

In Umsetzung des Leitbautenkonzeptes der Landeshauptstadt Potsdam konnte sich die „Karl Marx“ für zwei der neun Lose mit fünf Gebäuden erfolgreich im Wettbewerbsverfahren der Stadt platzieren. Die geplanten Herstellungskosten einschließlich Tiefgarage betragen 26,8 Mio. EUR. Es wurden 2024 weitere 5,4 Mio. EUR aktiviert, kumuliert 24,5 Mio. EUR.

Nach Fertigstellung der Wohnbebauung erfolgte die sukzessive Vermietung ab Mitte August 2024. Es entstanden 46 Wohnungen mit einem hohen Anteil an Mietpreis- und Belegungsbindung, davon 24 Einheiten im Los 1 im Rahmen des geförderten sozialen Wohnungsbaus. Die Erdgeschosslagen sind für Gastronomie, Einzelhandel oder Dienstleistungen vorgesehen bzw. sollen Kultur-, Kunst- oder Bildungszwecken dienen. Die Fertigstellung der Gewerbeeinheiten ist für Ende 2025 geplant.

Zum Kahleberg – Turm und Zeile

Im zweiten Halbjahr 2023 war Baustart für das Bauvorhaben Zum Kahleberg 28 – 34 in der Waldstadt II. Die geplanten Baukosten für Turm (zwölfgeschossiges Hochhaus) und Zeile (fünfgeschossiger Gebäuderiegel) betragen tragen 24,4 Mio. EUR. Die Fertigstellung soll Ende 2025 sein. In 2024 wurden Herstellungskosten in Höhe von 7,4 Mio. EUR aktiviert, kumuliert 10,3 Mio. EUR.

Ahornstraße – Bürogebäude mit Eigennutzung

Im zweiten Quartal 2024 war Baustart für die Errichtung eines Bürogebäudes im Gewerbequartier Babelsberg, das zu einem Drittel selbst genutzt werden soll. Der Erdgeschossbereich einschließlich Werkstatt und Fuhrparkunterstellung soll als zentraler Basisstandort für den operativen Regiebereich dienen. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 vorgesehen. Es wurde ein Gesamtbudget von 5,8 Mio. EUR veranschlagt. Im Berichtsjahr fielen Herstellungskosten in Höhe von knapp 1,3 Mio. EUR an, kumuliert 1,7 Mio. EUR.

Grunderwerb in Krampnitz

Die Genossenschaft hat sich im Jahr 2023 mit zwei weiteren Potsdamer Wohnungsgenossenschaften, der PWG 1956 und der pbg, als Konsortium für den „Entwicklungsbereich Krampnitz –Bergviertel“ im Rahmen eines Konzeptvergabeverfahrens beworben und den Zuschlag erhalten. Jede der drei Genossenschaften wird eigenständig die für sie gemäß Aufteilungsplan vorgesehenen Grundstücke erwerben.

Für die Planungssicherheit der auf der Erwerbsfläche zu realisierenden Bauvorhaben und, um die Voraussetzungen für den Erwerb zu definieren, wurde im Juni 2024 ein Anhandgabevertrag – beinhaltend eine befristete Kaufoption – mit der Entwicklungsträger Potsdam GmbH als Treuhänder der Stadt Potsdam abgeschlossen. Für die Einräumung der Kaufoption wurde im Berichtsjahr ein Anhandgabeentgelt von 1,0 Mio. EUR geleistet.

Geschäftsergebnis

Das Geschäftsergebnis 2024 verbesserte sich im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Mio. EUR auf 5.743 Mio. Während um 3,5 Mio. EUR höhere Erträge erlöst wurden, stiegen die Aufwendungen um 2,3 Mio. EUR. Ursächlich dafür waren zum einen die im Gesamtbestand realisierten Entgelterhöhungen. Zum anderen war das auch maßgeblich durch die Entwicklung der umlagefähigen Betriebs- und Heizkosten bedingt.

Die Umsätze aus den Betriebskostenabrechnungen stiegen im Vorjahresvergleich um 1,8 Mio. EUR. Auch in 2024 war mit 1,5 Mio. EUR ein deutlicher Anstieg der Betriebs- und Heizkosten zu verzeichnen, insbesondere durch den Wegfall der Preisbremsen für Fernwärme (0,9 Mio. EUR) und die Begrenzung des abgesenkten USt-Satzes von 7 % auf Wärmelieferungen bis zum 31.03.2024 (0,3 Mio. EUR).

Den detaillierten Geschäftsbericht 2024 finden Sie hier.