Wie können die Kosten im Wohnungsbau gesenkt und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden?
Diese Frage stand im Mittelpunkt der Bauklausur des Arbeitskreises StadtSpuren, die am 16. Oktober 2025 in der Veranstaltungsetage des Plögerschen Gasthofs stattfand. Ziel der Veranstaltung war es, anhand konkreter Beispiele und Erfahrungen über Kostentreiber, Auflagen und Regelungen zu sprechen, die das Bauen und Sanieren in Potsdam beeinflussen. Vertreterinnen und Vertreter von Wohnungsunternehmen, Verwaltung, Politik und Verbänden diskutierten anhand konkreter Praxisbeispiele über kommunale Auflagen, gesetzliche Vorgaben und planerische Rahmenbedingungen, die das Bauen und Sanieren in Potsdam beeinflussen.
Im Mittelpunkt standen die unterschiedlichen Erfahrungen der Akteure aus Planung, Umsetzung und Verwaltung.
- Peter Heiß (Studierendenwerk West:Brandenburg) berichtete über die Genehmigungsverfahren für Studierendenwohnheime und deren Einfluss auf Bau- und Folgekosten.
- Bert Nicke (ProPotsdam) stellte die Auswirkungen kommunaler Regelungen und Anforderungen der Landeshauptstadt Potsdam vor. Dabei wurden u. a. die Auswirkungen von ökologischem Bauen, der Holzbau-Initiative, der Stellplatz- und Kinderspielplatzsatzung, der Bauleitplanung sowie des Potsdamer Baulandmodells beleuchtet.
- Sebastian Krause (Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“) sprach über Ansätze zur Kostenreduktion und Effizienzsteigerung beim Weiterbauen. Er zeigte, wie kosteneffizientes Weiterbauen durch kompaktere Wohnformen und optimierte Grundstücksnutzung gelingen kann.
- Martin Harsche (pbg) erläuterte den Umgang mit Festsetzungen im Bebauungsplan und deren Bedeutung für Wirtschaftlichkeit und Gestaltungsfreiheit.
- Matthias Brauner (BBU) ging auf gesetzliche Rahmenbedingungen und deren Einfluss auf Baukosten ein. Während in Zeiten niedriger Zinsen auch komplexe Planungen umsetzbar waren, führe die aktuelle Situation dazu, dass Festsetzungen in Bauleitplänen neu bewertet werden müssen, um Bezahlbarkeit und Machbarkeit zu sichern.
- Jens Wesche (GBSt) berichtete über Erfahrungen mit Bauvorhaben in Gebieten mit sozialen Erhaltungssatzungen in Berlin. In den Erhaltungsgebieten bedürfen bestimmte bauliche und eigentumsrechtliche Vorhaben einer besonderen Genehmigung (§ 172 BauGB).
- Erik Wolfram (Landeshauptstadt Potsdam) informierte über den geplanten „Bau-Turbo“ und die anstehende Novellierung der Bauordnung in Brandenburg. Mit der „Zustimmung der Gemeinde“ soll künftig von Festsetzungen des Bebauungsplans oder vom Einfügungsgebot abgewichen werden können. Auch Nutzungsänderungen und Bauen im Außenbereich sollen erleichtert werden.
Die Bauklausur diente dem fachlichen Austausch und zeigte ein hohes Maß an Kooperationsbereitschaft zwischen den Akteuren zur gemeinsamen Reflexion aktueller Herausforderungen im Wohnungsbau. Durch die Vielfalt der Perspektiven wurden zahlreiche Aspekte sichtbar, die das Planen und Bauen in Potsdam derzeit prägen.











