In ihrer Samstagsausgabe beschäftigen sich die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) erneut mit den Bauplänen der ProPotsdam sowie der Wohnungsgenossenschaften in der Potsdamer Mitte.
Demnach wolle das städtische Wohnungsunternehmen das Staudenhof-Areal nach dem Abriss des Wohnblocks mit Sozialwohnungen bebauen. Die Fläche – der sogenannte Block IV – soll nach dem Abriss „keinesfalls privatisiert werden“, ist zu lesen. Vielmehr wolle die ProPotsdam hier selbst weitere Sozialwohnungen neu bauen. Außerdem wolle sich das stadteigene Wohnungsunternehmen auf mehrere Baufelder in der Umgebung der Stadt- und Landesbibliothek – dem sogenannten Block IV – bewerben, schreibt die Zeitung. Dort seien nach dem Beschluss des konkretisierten Leitbautenkonzepts entlang der Friedrich-Ebert-Straße 100 Prozent Sozialwohnungen vorgesehen. Auch andere Teile im Block IV würden als förderfähig für den sozialen Wohnungsbau eingestuft, woran man auch festhalte, wie ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke gegenüber den PNN erklärt habe.
Im weiteren Verlauf des Artikels sowie in einem dazugehörigen Infokasten wird erneut auch auf die Pläne der Genossenschaften PWG 1956, Karl Marx, pbg und Bauverein Babelsberg hingewiesen, die in der Potsdamer Mitte ein gemeinsames Wohn- und Geschäftskarree planen. Ihnen ginge es um das „Filetstück, den sogenannten Block III, der vom Alten Markt, der Friedrich-Ebert-Straße, der verlängerten Schwertfeger-Straße und der Nikolaikirche begrenzt wird“, schreibt die Zeitung. Nachdem sich Potsdams Wohnungsbaugenossenschaften in den vergangenen Jahren mit dem Neubau von Wohnungen zurückgehalten hätten, sorge ihr Vorstoß zur geplanten Bebauung des FH-Areals nun für Aufsehen. Insgesamt könnten dort knapp 200 Wohnungen entstehen, wobei die Genossenschaften die Baukosten auf 50 bis 60 Millionen Euro beziffern würden, ist zu lesen. Zudem wollen sie Fördermittel für den Bau von Sozialwohnungen beantragen. Zunächst sollen aber weitere Genossenschaften gewonnen werden, um im Herbst in das Interessenbekundungsverfahren für die Grundstücke einsteigen zu können.
Die Pläne der ProPotsdam und der Genossenschaften kämen laut PNN für die Stadtverwaltung zur rechten Zeit. So könnten „überwiegend öffentliche und genossenschaftliche Bauherren in der Mitte als Argument gegen die Forderungen des Bürgerbegehrens dienen“. PNN-Autor Peer Straube greift diesen Aspekt in seinem Kommentar auf und fragt trotz „löblicher Absicht“, weshalb erst mehr als 14.000 Unterschriften gesammelt werden mussten, „bevor die Pro Potsdam ihren größten Trumpf zieht? Denn ein besseres Argument, die Befürchtungen der Kritiker zu den Mitte-Plänen zu zerstreuen, als im Herzen der Stadt Sozialwohnungen für den eigenen Bestand zu bauen, noch dazu Seite an Seite mit den Genossenschaften, gibt es nicht“. Skeptisch gegenüber den Plänen der genossenschaftlichen und kommunalen Wohnungsgesellschaften zeigt sich die Initiative „Potsdamer Mitte neu denken“, wie PNN und MAZ in ihren heutigen Ausgaben berichten.