ProPotsdam braucht Fördermittel für mehr altersgerechte Wohnungen

Die Stadt Potsdam ist zu wenig auf die steigende Zahl älterer Menschen vorbereitet, insbesondere beim Senioren-Wohnen. Davor warnt laut einem Artikel der PNN das Pestel-Institut aus Hannover in einer Regional-Untersuchung im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhhandel (BDB).
„Bereits heute braucht Potsdam rund 6300 Wohnungen für ältere Menschen, die nicht mehr gut zu Fuß sind“, sagte Institutsleiter Matthias Günther. In 20 Jahren seien rund 10.000 Seniorenhaushalte auf entsprechend angepassten Wohnraum angewiesen. Wahrscheinlich sei der Bedarf sogar noch größer, weil viele altersgerechte Wohnungen ohne Schwellen und mit breiten Türen von Familien genutzt würden. „Potsdam rast auf die graue Wohnungsnot zu.“ Wichtig sei neben Neubauten eine Sanierung im Bestand, so Günther.
Sich auf „den steigenden Bedarf an kleinen Wohnungen für eine ältere Mieterschaft“ vorzubereiten, versuche schon jetzt die ProPotsdam. Sprecher Reiko Käske sagte gegenüber den PNN, dass von derzeit rund 18.000 Wohnungen im Bestand der Pro Potsdam demnach circa 47 Prozent auf 1- und 2-Zimmer-Wohnungen größtenteils unter 60 Quadratmeter entfallen. „Neben dem Neubau von geeigneten Wohnungen beschäftigen wir uns intensiv damit, Barrieren im Bestand abzubauen und somit eine altersgerechte Nutzung zu ermöglichen“, sagte Käske der Zeitung.
So werde zum Beispiel beim geplanten Modernisierungsvorhaben im Otterkiez am Schlaatz auch ein Aufzug ergänzt. Bei einem Neubauprojekt in der Drewitzer Slatan-Dudow-Straße würden rund 100 Seniorenwohnungen neu gebaut. „Möglich wird dies jedoch nur, da Wohnungsbaufördermittel des Landes Brandenburg in Aussicht stehen.“ Diese Hilfe fehle an anderer Stelle, etwa in der Heinrich-Mann-Allee. Dort seien eigentlich rund 100 seniorengerechte Wohnungen geplant. Schon länger dränge die ProPotsdam auf zusätzliche Förderung oder zinsgünstige Kredite.
Der Staat müsse bereit sein, den Neubau oder altersgerechten Umbau des vorhandenen Bestands kräftig zu unterstützen, fordere Matthias Günther. „Eine Wohnung altersgerecht zu machen, kostet Geld und schraubt die Miete nach oben. Aber eine höhere Miete können sich viele Ältere einfach nicht leisten.“ Dabei sei es für die öffentlichen Kassen in der Regel sogar deutlich günstiger, altersgerechten Wohnraum zu schaffen: Die „Kosten für einen Heimplatz stehen auf Dauer in keinem Verhältnis zu dem, was der Staat investieren müsste, um eine altersgerechte Wohnung zu schaffen“.








