„Anbinden an die historische Substanz“

Der rbb hat sich in Potsdams neuer Mitte am Alten Markt umgeschaut.

Fassaden der PWG 1956 im Magazin „Brandenburg aktuell“. Screenshot: rbb

Einen kurzen Beitrag über Potsdams neue Mitte zeigte am 25. November das rbb-Regionalmagazin „Brandenburg aktuell“. Im Jahr 1990 habe die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, Potsdams Mitte wieder auszubauen, heißt es in dem Beitrag. „Wir wollten auf keinen Fall wieder ein neues Viertel errichten, sondern es sollte anbinden an das, was an historischer Substanz noch da ist“, so Andreas Kitschke, Bauingenieur und Mitglied der Bürgerinitiative Mitteschön.

Das Resultat sei die jetzt wieder auferstandene Mitte. Den Alten Markt prägten heute „rekonstruierte klassizistische Fassaden, Preußenbarock, dahinter Beton“. Dass der Platz gut geworden sei, erkenne auch Stadtplaner und Architekt Steffen Pfrogner, Mitglied der Anderen, an: „Ob man das anders hätte machen müssen, kann man weit diskutieren. Wir haben heute andere technische Anforderungen. Insofern ist das Entstandene schon sehr zu respektieren“, so Pfrogner. „Fraglich ist nur, für wen dieser wiederhergestellte Alte Markt wirklich nutzbar ist: Für die Touristen oder auch für die Bewohnerinnen und Bewohner dieser Stadt?“
Laut Pfrogner sei es falsch gewesen, den Staudenhof abzureißen. Der Komplex mit rund 180 günstigen Wohnungen direkt neben der Nikolaikirche hätte seiner Ansicht nur etwas Farbe gebraucht.

„In Streit um Potsdams Mitte haben die Kräfte gewonnen, die an Potsdams Preußenglorie erinnern wollen“, meint Felix Moniac, Autor des Berichts. „Der Konflikt um Potsdams Erscheinungsbild aber bleibt bestehen und wird künftig an anderen Orten ausgetragen werden.“

Die Bauherren im gezeigten Block III, die WG „Karl Marx“ und die PWG 1956, werden nicht namentlich erwähnt. In einigen Kameraschwenks sind Häuser der 1956 zu sehen, auch ein Baustellenbanner des Sanierungsträgers Potsdam wird gezeigt.

Den Beitrag können Sie hier in der rbb-Mediathek sehen.