Unterwegs mit dem technischen Team der wbg 1903

Die NutzerInnen der wbg 1903 wohnen oft sehr lange in ihren Wohnungen, teilweise länger als 40 Jahre. Diese frei werdenden Wohnungen müssen dann aufwendig saniert werden. Zuständig ist das technische Team der wbg 1903. Und das hatte im letzten Jahr ordentlich zu tun. Die Redaktion des Mitgliedermagazins 1903 hat sich das genauer angeschaut und die viele Arbeit und Mühe, die in die Sanierung einer leer stehenden Wohnung fließen, begleitet.
Heute treffen wir den Objektmanager Andreas Brix. Er besichtigt die leer stehende Wohnung in der Hans-Sachs-Straße 43 in der Brandenburger Vorstadt. Schäden und Mängel, aber auch Ideen werden notiert, denn es gilt, Altes zu bewahren und die Wohnung trotzdem in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Schon beim Betreten des Altbaus ist uns klar: Diese Wohnung wird einmal wunderbar werden.
Die 90 Quadratmeter große Wohnung mit den Flügeltüren zwischen Ess- und Schlafzimmer hat großes Potenzial. Drei Zimmer, Küche, Bad, Abstellkammer, Flur und Balkon gilt es zu sanieren und für eine Familie ein attraktives Zuhause zu schaffen. Es ist nicht die erste Wohnung, die der technische Objektmanager Herr Brix saniert: „Diese Wohnung wurde lange bewohnt und ist einfach in die Jahre gekommen. Daher sanieren wir sie komplett. Dabei versuche ich immer im Sinne der Nutzer zu denken.“
Ein Durchgang, viele Pläne
Herr Brix durchschreitet mit einem roten Filzmarker und einer Checkliste einen Raum nach dem anderen und scheut sich nicht, auch mal direkt auf eine Tür zu schreiben: „Tür raus, Öffnung zumauern“. „Das machen wir, damit nicht jedes Zimmer ein Durchgangszimmer ist“, erklärt uns Herr Brix und fügt hinzu, dass die Tür aber keineswegs wegkommt. Die Türen werden zwischengelagert und teilweise wieder verbaut. Das ist im Sinne der Nachhaltigkeit und im Sinne der Ästhetik ein guter Schritt. Und das Konzept bewährt sich, erklärt Herr Brix: „Vor einer Woche haben wir eine 2 m hohe alte Kammertür von einer Wohnung in einer anderen verbaut.“
Geplant ist viel: Der ochsenblutfarbene Dielenboden wird komplett abgeschliffen, das Bad von Grund auf saniert, die abgeblätterte Tapete muss ebenfalls entfernt werden, bevor die Maler im klassischen Weiß alle Räume ausmalern. Außerdem wird alles Holzwerk weiß lackiert. Auch die Spuren des aufgelassenen Kamins werden liebevoll beseitigt: „Das Ofenwerk würde ich immer rausstemmen lassen und mit alter Dielung verlegen. Da haben wir noch einen Vorrat aus anderen Wohnungen.“
Bis dahin ist auch der tropfende Boiler repariert und der Terrazzoboden bearbeitet. In der Wohnung gibt es auch einen schönen Balkon mit einem tollen Blick. Dort sind nur minimale Arbeiten notwendig. Ein größerer Punkt ist die Elektrik, die muss in der ganzen Wohnung erneuert werden.
Zimmer, Küche, Kabinett
Die Kammer mit Waschbecken wird weggerissen und die Badaufteilung wird großzügiger. Hierhin wird der Waschmaschinenanschluss versetzt und das WC wird komplett erneuert. Und auch die Fliesen sind nach so langer Zeit einfach nicht mehr zeitgemäß. „Wir haben uns auf große Fliesen von 30 x 60 cm geeinigt und natürlich einen modernen Handtuchheizkörper, den wir gegenüber der Badewanne montieren. So was ist einfach praktisch.“
Wir staunen nicht schlecht über die Sicherheit, mit der Herr Brix uns mal eben die Sanierung im Badezimmer erklärt. Aber nach über 40 Wohnungen im letzten Jahr hat er einfach auch schon viel gesehen und vor allem gemacht. Auch in der Küche ist klar, was neu gemacht, was alt gelassen und was nur ausgebessert wird. „Auf beiden Seiten werden wir die alten Verfliesungen herunterbrechen und neue Fliesen legen.“ Herr Brix zeigt auf die Auslassungen für Steckdosen: „Die Doppelsteckdosen für die Kühl- und Gefrierkiste versetzen wir.“ Und um die Wohnung in einer einheitlichen Ästhetik zu halten, wird in der Küche auch ein Designbelag in Holzoptik verlegt werden.
Neues Zuhause für viele Jahre
Immer wieder fällt uns die wunderbare Flügeltür zwischen Wohn- und Esszimmer ins Auge, die mit ihren Glaseinsätzen das Schmuckstück der Wohnung ist. Leise hört man in einem der oberen Stockwerke Klaviermusik – vielleicht von einer zukünftigen Nachbarin? Die Musik passt zur Vorstellung der sanierten Wohnung.
Wer hier wohnen wird, ist noch unklar. Die Nutzer:innen werden nach genossenschaftlichen Kriterien gesucht. Klar ist: Das Technikteam der wbg 1903 leistet beeindruckende Arbeit, um ein schönes Zuhause zu schaffen.
Quelle: 1903