Der Begriff wurde bei einem Workshop am 20. Mai 2005 geprägt.

Genau heute vor 20 Jahren wurde der Begriff „Gartenstadt Drewitz“ geprägt. Die Idee hinter dem Begriff war ursprünglich die Schaffung von unzähligen Kleingärten im Plattenbaugebiet Drewitz: Die vielen ungenutzten oder/und ungepflegten Flächen im Stadtteil sollten parzelliert und den Bewohnern als Gartenland übereignet werden. Idee und Begriff entstanden im Rahmen eines Workshops, der am 20. Mai 2005 im Stern zum Thema Stadtumbau und Freiraum stattfand. Veranstalter waren die Verbände der Landschaftsarchitekten (BDLA) und der Wohnungswirtschaft (BBU) sowie der Arbeitskreis StadtSpuren.
In den folgenden Jahren hat vor allem die Projektkommunikation HAGENAU immer wieder versucht, die Idee in der Öffentlichkeit zu platzieren und Verbündete zu suchen. So wurde aus dem Gartenprojekt ein Stadtentwicklungsprojekt, dem sich ab 2007 auch die ProPotsdam und die Landeshauptstadt Potsdam widmeten. Basierend darauf legte die ProPotsdam 2009 das integrierte Entwicklungskonzept „Gartenstadt Drewitz – energetisch stark, energisch grün“ vor. Ab 2014 wurde es praktisch realisiert. Gemeinsam mit Bewohner*innen, Landeshauptstadt, Wohnungswirtschaft, Stadtwerken Potsdam, Verkehrsbetrieb ViP und sozialen Trägern wurde die sozialverträgliche und energetische Erneuerung von Drewitz an.
Ein Herzstück des Masterplans für die Gartenstadt Drewitz ist die Senkung des Energieverbrauchs. Dafür wurden die Gebäude der ProPotsdam gedämmt und auf „grüne Fernwärme“, unter anderem aus Windenergie, umgestellt. Bei der Stromerzeugung helfen Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen auf den Dächern. Schon jetzt kommen die Häuser im Vergleich zu 2010 mit der Hälfte der Energie aus, das hilft die Betriebskosten gering zu halten.

Auch die „Rolle“ an der Konrad-Wolf-Allee wurde rundumerneuert. Die schrittweise Sanierung des aus sechs Gebäuden bestehenden Ensembles begann 2015. Dabei wurden die Grundrisse neugestaltet. Statt bislang zwei stehen jetzt 16 Wohnungstypen zur Auswahl, darunter Maisonette- und Fünfraumwohnungen. In den Erdgeschossen befinden sich Arztpraxen, die Sparkasse, Gewerbe und Nachbarschaftsinitiativen. Heute erstrahlt die „Rolle“ mit ihren bunten Balkonen als Hommage an den Namensgeber der Straße, den Regisseur Konrad Wolf. Dem Umbau zugrunde lag das Konzept „Flickflack Drewitz“, benannt in Anlehnung an den dynamischen Wandel für mehr Wohnen, Gewerbe und Freizeit.
Als wohltuend fürs Klima erwies sich die Reduzierung des Autoverkehrs. Die Konrad-Wolf-Allee wandelte sich von einer lauten, gefährlichen Hauptverkehrsstraße in einen Park. Verkehrsanalysen belegen, dass die Feinstaub- und Lärmbelastung deutlich gesunken sind.
Der Wandel wurde mit vielen Preisen gewürdigt, so im Juni 2022 mit dem KfW Award. „Potsdam-Drewitz steht heute mit seiner gelungenen Transformation zu einem klimaneutralen Wohnquartier für die Zukunft des Wohnens“, sagte Jury-Mitglied Prof. Dr.-Ing. Matthias Koziol von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. „Drewitz demonstriert eindrucksvoll, dass die Energiewende im Wohnungsbestand möglich ist. Die ProPotsdam GmbH, aber auch alle weiteren Mitstreiter dieses Projektes können zu Recht stolz auf den Preis sein.“