Zahl an Stornierungen in der Baubranche steigt weiter an

Wie die Berliner Morgenpost und die MAZ berichten, gebe es laut einer monatlichen Erhebung des Ifo-Instituts eine steigende Zahl an Stornierungen in der Baubranche.

Gleichzeitig sinke die Nachfrage nach Immobilienkrediten.  Im September meldeten nach Angaben des Ifo-Instituts 16,7 Prozent der befragten Bauunternehmen stornierte Aufträge, deutlich mehr als noch im August (11,6 Prozent). Grund seien gestiegene Bau- und Energiekosten sowie gestiegene Bauzinsen, so die MAZ. Letztere seien so hoch, wie seit über elf Jahren nicht mehr. Im Schnitt würden die Banken für zehnjährige Kredite bei einer 80-Prozent-Finanzierung 3,4 Prozent verlangen, berichtet die Berliner Morgenpost. Sowohl große Bauträger als auch Privatpersonen legten daher ihre Vorhaben derzeit auf Eis.

Wie die beiden Tageszeitungen berichten, werde die Bundesregierung aufgrund der Situation auch sein Bauziel von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr, darunter 100.000 neue Sozialwohnungen, verfehlen.

Am heutigen Mittwoch haben Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundesbauministerin Klara Geywitz (beide SPD) zum „Bündnis-Tag zum bezahlbaren Wohnraum“ geladen, um die Ergebnisse zu präsentieren. „Wir sind meilenweit vom Ziel der Bundesregierung entfernt, in diesem Jahr 400.000 Wohnungen zu bauen“, sagte Lukas Siebenkotten, Präsident des Deutschen Mieterbundes gegenüber der Berliner Morgenpost. „Im Gegenteil. Ich gehe davon aus, dass wir weniger als 300.000 Wohnungen bauen werden – und womöglich auch weniger Sozialwohnungen als im Vorjahr, als rund 25.000 Sozialwohnungen fertiggestellt worden sind.“

Quelle: Berliner Morgenpost und MAZ, Ausgaben vom 12. Oktober 2022