Vonovia: Keine Übernahme der Adler Group

rbb: Der Konzern will zudem Wohnungen verkaufen.

Der größte deutsche Immobilienkonzern Vonovia will sich einen angeschlagenen Mitbewerber nun doch nicht aneignen. „Die Märkte haben sich verändert und deswegen ist für uns die ursprüngliche Überlegung, die Adler Group zu übernehmen, definitiv vom Tisch“, wurde Rolf Buch, Vorsitzender des Vonovia-Vorstands, vom rbb zitiert.

Die Adler Group mit rechtlichem Sitz in Luxemburg und operativer Zentrale in Berlin gehören diverse Immobilien, darunter der „Steglitzer Kreisel“. Vor einigen Monaten war die Firma in Turbulenzen geraten. Mittels Pfandverwertung sicherte sich die Vonovia einen Anteil von 20,5 Prozent. Der Adler Group sei zudem Betrug und Bilanzfälschung vorgeworfen worden. Nach Recherchen von rbb und NDR soll der Konzern zudem Rechnungen in Höhe von insgesamt fast 78 Millionen Euro nicht bezahlt haben.

Vonovia kündigte außerdem an, über einen „längeren Zeitraum“ Wohnungen im Wert von 13 Milliarden Euro zu verkaufen. Der Konzern müsse in Zeiten gestiegener Kapitalkosten und Zinsen über „andere Möglichkeiten der Kapitalallokation nachdenken“, sage eine Sprecherin. Der Immobilienriese besitzt rund 565.000 Wohnungen, die meisten davon in Deutschland.