Ukraine-Krieg ließ Gaspreise um 79,8 % steigen

Statistisches Bundesamt: Zunahme gegenüber 1. Halbjahr 2024 um 3,5 %

Symbolfoto: Thomas Breher/Pixabay

Die privaten Haushalte in Deutschland haben im 2. Halbjahr 2024 im Durchschnitt 12,28 Cent je Kilowattstunde Erdgas gezahlt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Gaspreise damit gegenüber dem 1. Halbjahr 2024 um 3,5 %. Gegenüber dem 2. Halbjahr 2023 stiegen sie um 7,6 %. Im Vergleich zum 2. Halbjahr 2021, dem Vergleichszeitraum vor dem russischen Angriff auf die Ukraine und der sich verstärkenden Energiekrise, lagen die Gaspreise für private Haushalte um 79,8 % höher. Strom kostete die Verbraucherinnen und Verbraucher im 2. Halbjahr 2024 durchschnittlich 41,20 Cent je Kilowattstunde. Das waren 0,4 % mehr als im 1. Halbjahr 2024 (-1,3 % gegenüber dem 2. Halbjahr 2023) und ein Viertel (+25,3 %) mehr als im 2. Halbjahr 2021.

Für private Haushalte sorgte die ab April 2024 wieder zu dem normalen Steuersatz zurückgekehrte Umsatzsteuer und die ab Juli erhöhte Gasspeicherumlage für einen Anstieg der Preise. Die Steuerbelastung stieg für alle privaten Erdgaskund:innen und -kunden gegenüber dem 1. Halbjahr 2024 um 33,7 %. Die Kosten für Energie und Vertrieb für private Haushalte insgesamt sanken um 8,6 % im Vergleich zum Vorhalbjahr, Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 200 Gigajoule und mehr zahlten 11,1 % weniger.

Die privaten Stromkundinnen und -kunden zahlten für Energie und Vertrieb im 2. Halbjahr 2024 durchschnittlich 2,4 % weniger als im 1. Halbjahr 2024. Allerdings führte ein Anstieg der durchschnittlich im 2. Halbjahr 2024 gezahlten Netzentgelte (+4,5 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2024) zu einem geringfügig höheren Gesamtpreis für Strom (+0,4 % gegenüber 1. Halbjahr 2024).