Tram in Potsdams Norden: Stadt bleibt im Gespräch mit Anwohnern

Verwaltung und ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH weisen Presseberichte zurück, laut denen Potsdamerinnen und Potsdamer nicht in Planungen eingebunden würden.

Das Gegenteil sei der Fall, heißt es in einer heute herausgegebenen Mitteilung der Stadt. Die Verwaltung betont erneut, hinsichtlich der Tramerweiterung in den Potsdamer Norden weiter im Gespräch mit den Anwohnerinnen und Anwohnern zu bleiben.

Zu der bisherigen Vorplanung habe bereits Kommunikation mit betroffenen Anwohnern und Eigentümern stattgefunden. Daher sind die Befürchtungen einzelner Anwohner hinsichtlich der Lärmbelastung und möglicher Erschütterungen bekannt. Bei diesem Austausch sei auf den Planungsprozess, den ein solch großes Projekt durchläuft, hingewiesen und auf die noch ausstehenden Lärm- und Erschütterungsgutachten aufmerksam gemacht worden.

Für die Straßenbahnerweiterung bis nach Krampnitz werde aktuell die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt. Hierzu zählen auch verschiedene Gutachten zu den geplanten Verkehrsanlagen wie Schall- und Erschütterungsgutachten sowie Umweltgutachten. Diese würden noch in diesem Jahr unter Berücksichtigung der aktuell gültigen gesetzlichen Festlegungen erstellt. Insgesamt würden somit alle für das Planfeststellungsverfahren notwendigen Unterlagen zum Projekt erstellt, heißt es.

Erst wenn die Ergebnisse dieser Gutachten vorliegen würden, ließen sich konkrete Maßnahmen zur Einhaltung des gesetzlich vorgeschriebenen Lärmschutzes ableiten. Aufgrund der Sorgen der Anwohner und Potsdamer sei bereits im Sommer des vergangenen Jahres ein umfangreicher Onlinedialog öffentlich angeboten und die aktuellen Planungsstände der Tramstrecke vorgestellt worden. Insgesamt seien im Rahmen des Onlinedialogs mehr als 100 teilweise sehr ausführliche Anfragen gestellt worden, die die Landeshauptstadt gemeinsam mit dem Verkehrsbetrieb mit einer ausführlichen Ergebnisdokumentation zum aktuellen Projektstand beantwortet habe. Ende des vergangenen Jahres sei der Online-Dialog auf www.tram96.de zudem noch einmal für drei Wochen geöffnet worden. Die dazugehörigen Antworten der Planerinnen und Planer sollen bis Ende Februar veröffentlicht werden.

„Die Planung zur Erweiterung des Straßenbahnnetzes zur Erschließung des Potsdamer Nordens ist auf der Homepage des Vorhabenträgers ViP, auf www.tram96.de veröffentlicht“, heißt es weiter in der Mitteilung aus dem Rathaus. „Dort kann auch der Lageplan für den Streckenabschnitt über die Insel Neu Fahrland von der Öffentlichkeit eingesehen werden. Es bleibt erklärtes Ziel, den begonnenen Dialog mit geeigneten Mitteln fortzuführen, über neue Projektstände regelmäßig zu informieren und mit betroffenen Anwohnern geeignete Lösungen zu finden.“

Die Verlängerung der Straßenbahn 96 ist das aktuell wichtigste Infrastrukturprojekt in der Landeshauptstadt und ein wichtiger Baustein für die Mobilitätswende. Mit dem Projekt werde der gesamte Potsdamer Norden besser an den ÖPNV angebunden; neben dem neu entstehenden Stadtteil Krampnitz werden auch die bestehenden Ortsteile davon profitieren, so die Stadt.

Neben der Erschließung des Potsdamer Nordens einschließlich des neuen Quartiers in Krampnitz ist im Übrigen vorgesehen, das Bus-Angebot auszuweiten, die Linien des Bus-Verkehrs den neuen Anforderungen anzupassen, den Bahnhof Marquardt als Übergang in den Regionalverkehr der DB auszubauen sowie einen Radschnellweg von Potsdam nach Krampnitz zu bauen. Außerdem werden entlang der B2 die Radwege ausgebaut. Insgesamt wird laut der Verwaltung das Ziel verfolgt, im Potsdamer Norden die Angebote des ÖPNV und für den Radverkehr deutlich zu verbessern, um den Menschen ein attraktives Angebot zur Vermeidung von Kfz-Verkehr geben zu können.

Quelle: Bereich Presse und Kommunikation der Landeshauptstadt Potsdam