Studie: Potsdamer Mietbelastungsquote unter 30 Prozent

Die PNN zitieren aus einer Studie der Hans-Böckler-Stiftung.

„Mehr Potsdamer können sich ihre Wohnung leisten“, so lautet eine Schlagzeile in den PNN vom Dienstag. Zu diesem Ergebnis komme eine wissenschaftliche Studie der Berliner Humboldt-Universität im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung zu Wohnverhältnissen und zur Bezahlbarkeit des Wohnens in deutschen Großstädten.

Laut der Untersuchung habe sich die Mietbelastungsquote bundesweit verringert. Statt 31,2 Prozent müssten nur noch 29,8 Prozent des durchschnittlichen Einkommens zur Deckung der Miete verwendet werden. Ein wesentlicher Faktor dafür seien die im Verhältnis zu den Wohnkosten stärker gestiegenen Einkommen. Auch Potsdam folge diesem Trend, die Landeshauptstadt gehöre zu den 20 der 77 untersuchten Großstädte, in denen die Mietbelastungsquote in der Zeit von 2006 bis 2018 unter 30 Prozent gefallen sei.

Die PNN ergänzen, dass der Mietspiegel alle zwei Jahre eine Steigerung der Mieten auch in Potsdam dokumentiere, wenn zuletzt auch weniger stark. Der Zuzug nach Potsdam habe gleichzeitig zu einem Bauboom geführt und „der Stadt und ihren kommunalen Unternehmen Einnahmen gebracht [hat], die sie wiederum investieren konnten“. Der Anteil der Haushalte, die sowohl in bezahlbaren also auch von der Größe her angemessenen Wohnungen leben würden, habe sich laut Untersuchung von 41,3 auf 49,5 Prozent erhöht. „Allerdings heißt das auch, dass noch immer 32 5000 Potsdamer in zu kleinen oder zu teuren Wohnungen leben“, schreiben die PNN. „Würde man die vorhandenen Wohnungen entsprechend ihrer Größe und der Einkommen optimal auf die Haushalte verteilen, hätten 80,8 Prozent der Potsdamer Haushalte eine bezahlbare Wohnung. Im Jahr 2006 waren es aber noch 90,4 Prozent.“ Es würden also zwar viele Wohnungen gebaut, „aber nicht die richtigen“.

In seinem ATLAS-Kommentar schreibt PNN-Autor Marco Zschieck, dass eine wissenschaftliche Untersuchung „trotz der Herausforderungen des Wachstums der vergangenen zwei Jahrzehnte wohl ein paar richtige Entscheidungen getroffen“ habe. Es seien nicht nur viele Wohnungen, sondern auch Sozialwohnungen gebaut worden. Doch die Stadt habe zwar Konzepte für mehr bezahlbaren Wohnraum wie etwa das Potsdamer Baulandmodell erstellt, davon sei aber bisher kaum etwas umgesetzt worden.

Ein Working Paper der Hans-Böckler-Stiftung zur Untersuchung finden Sie hier. Den PNN-Artikel finden Sie hier.