Konsumenten müssen sich auf höhere Stromrechnungen einstellen.
Die Strompreise seien der Berliner Zeitung zufolge auf neue Rekordhöhen gestiegen. Die deutschen Konsumenten müssten sich zukünftig auf signifikant höhere Stromrechnungen einstellen. Ursache seien zum einen die hohen Preise für Gas, das zur Erzeugung von Strom notwendig sei. Die Preise für die Strombezüge in Deutschland im nächsten Jahr seien bereits jetzt fast sechsmal so hoch wie im vergangenen Jahr im Vergleichszeitraum. Allein in den vergangenen zwei Monaten hätten sie sich verdoppelt. Weil sich die steigenden Strompreise auf die gesamte Industrieproduktion auswirken, werde die Inflation wohl bald in den zweistelligen Bereich getrieben.
Die Frage der hohen Energiekosten werde aktuell von der Frage überlagert, ob Europas Energieversorger in diesem Winter überhaupt genug Strom erzeugen könnten. Die anhaltende Hitzewelle habe die Knappheit im Juli noch verstärkt, weil die Erzeugungskapazität unterbrochen und gleichzeitig die Stromnachfrage in die Höhe getrieben worden sei. Niedrige Windgeschwindigkeiten hätten die Stromerzeugung aus Windkraft reduziert, während sinkende Wasserstände entlang des Rheins die Lieferung von Kohle an Kraftwerke unterbrochen hätten.
In Deutschland würden sich die hohen Energiekosten zum akuten Problem für die Vermieter von Sozialwohnungen entwickeln. „Die Vermieter geraten mehr und mehr in eine aussichtslose Situation“, wird Andreas Breitner, Direktor des Verbands norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW), zitiert. „Sie müssen die von Energieunternehmen in Rechnung gestellten massiv gestiegenen Energiekosten sofort bezahlen, bekommen das Geld aber erst mit der Heizkostenabrechnung im kommenden Jahr von den Mieterinnen und Mietern zurück“, wenn diese die Rechnung überhaupt begleichen könnten. „Vor allem kleinere Unternehmen können dadurch in Finanznot geraten.“ Gefordert werde daher ein Stützungsfonds für Wohnungsunternehmen, die aufgrund der hohen Heiz- und Gaskosten in Liquiditätsschwierigkeiten geraten würden.
