Stadtraum Am Kanal: Rahmenplanung soll entwickelt werden

Wie sehen zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklungspotentiale für den Stadtraum zwischen Bildungsforum, entlang der Straße Am Kanal, bis hin zur Holzmarktstraße aus? Hierfür soll eine Rahmenplanung als integriertes Handlungskonzept erarbeitet werden.

Eine entsprechende Beschlussvorlage bringt die Verwaltung in die Stadtverordnetenversammlung am 9. November ein. Die Rahmenplanung schließt auch die Flächen zwischen Türkstraße und Holzmarktstraße sowie des ehemaligen Stadtkanals zwischen Kellertor- und Berliner Brücke ein.

Der Stadtraum veränderte sich ab 1960 durch den Abriss kriegszerstörter Gebäude und Neubau strukturell und funktional erheblich und wurde seitdem nicht weiterentwickelt. Bis heute ist der inmitten der Stadt gelegene, stark versiegelte öffentliche Raum entlang der Straße Am Kanal geprägt von den Anforderungen der vergangenen Jahrzehnte an eine autogerechte Stadt. Trotz erheblicher Funktionsschwächen fehlt es bislang an einer integrierten Planung, die alle wesentlichen städtebaulichen, freiräumlichen, funktionalen, ökologischen und verkehrlichen Belange im Gebiet angemessen berücksichtigt. Die Aufgabe nun soll insbesondere sein, den öffentlichen Raum entsprechend seiner Lage in der Innenstadt angemessen neuzugestalten, als öffentlichen Lebens- und Erlebnisraum zurückzugewinnen und dabei gerecht, grün und produktiv zu entwickeln.

„Nachhaltige Stadtentwicklung heißt, die Stadt als Ganzes zu betrachten und die Bedürfnisse von Mensch und Umwelt zu fokussieren. Planungen müssen zukunftsfähig gestaltet werden – dies gilt insbesondere in Zeiten, welche geprägt sind durch weltweite ökonomische, ökologische und soziale Krisen. Für diesen wichtigen zentralen Bereich der Innenstadt bedeutet dies vor allem, das Bearbeitungsfenster vorerst größer zu spannen, um sich dann Schritt für Schritt um Fragen der konkreten Gestaltung zu kümmern“, sagt der Beigeordnete für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt Bernd Rubelt.

Auch die Ergebnisse der studentischen Ideenwerkstatt im Sommer 2022 haben gezeigt, dass der Stadtkanal und dessen Abschnitte nur bedingt isoliert als einzelnes Element in der Stadt zu denken sind, sondern dass sie im Kontext des gesamten heutigen Stadtraumes betrachtet werden müssen. Nun sollen Konzepte entwickelt werden auf Basis von vertiefenden Gutachten (u. a. Freiraumkonzepte mit Klimaanpassungsmaßnahmen, Mobilitätskonzept, Energiekonzept, Quartierskonzept Wasser/Regenwassermanagement). Den Planungsraum übergreifend sollen außerdem verkehrstechnische Untersuchungen von der Kellertorbrücke bis zur Plantage erfolgen.

Die Arbeit an der Rahmenplanung soll als kooperativer Partizipationsprozess unter Einbeziehung der Bewohner*innen sowie der ansässigen Wohnungsunternehmen, der Politik und lokaler Interessengruppen gestaltet werden. Zu prüfen ist dabei auch, wie der Stadtraum zeitgemäß entwickelt werden kann und die denkmalgeschützten Überreste des Stadtkanals dabei berücksichtigt oder einbezogen werden können.

Quelle: Bereich Presse und Kommunikation der Landeshauptstadt Potsdam