Stadtklimakarte für Potsdam mit Fokus auf Hitze und Starkregen

Grundlage für eine dem Klimawandel angepasste Stadtentwicklung

Symbolfoto: Gundula Vogel/Pixabay

Die Potsdamer Stadtverwaltung legt den Stadtverordneten für die nächste Stadtverordnetenversammlung die Stadtklimakarte für die Landeshauptstadt Potsdam vor. Diese wurde im Rahmen des Forschungsprojekts ExTrass („Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen – Typologien und Transfer von Anpassungsstrategien in kleinen Großstädten und Mittelstädten“) der Uni Potsdam erarbeitet.

Ziel ist ein Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, dass das erarbeitete Gutachten zur Stadtklimakarte zu den Wetterereignissen Hitze und Starkregen zukünftig als Grundlage für eine klimasensible, an den Klimawandel angepasste Stadtentwicklung dienen soll und entsprechend in den aktuellen und zukünftigen Planungsprozessen berücksichtigt wird. Das Gutachten umfasst sowohl Kartenmaterial als auch einen Endbericht.

Es ist auch beabsichtigt, das erarbeitete Gutachten mit Karten- und Berichtsmaterial auf der Internetseite der Landeshauptstadt zu veröffentlichen und so für alle Interessierten zugänglich zu machen. Das dient vor allem der Sensibilisierung für die Themen Hitze und Starkregen, die damit verbundenen Risiken und eröffnet auch die Möglichkeit zur Selbstvorsorge, zum Beispiel gegenüber Starkregenereignissen oder zur Verbesserung des Mikroklimas im eigenen Umfeld durch Gründächer, Fassadenbegrünung, Baumpflege/-wässerung.

Die Stadtklimakarte beinhaltet eine Klimaanalyse für das gesamte Stadtgebiet, Bewertungskarten für Hitze bei Tag und bei Nacht, Hinweise zur Verbesserung der derzeitigen Hitzebelastung auf dem Stadtgebiet sowie ein Vergleichsszenario, wie sich die Hitzebelastung von heute unter veränderten Klimabedingungen zukünftig entwickeln könnte. Darüber hinaus ist auch eine Starkregengefahrenkarte zu möglichen Überflutungsgebieten in Potsdam und Überflutungsrisiken für einzelne Gebäude enthalten.

Die Landeshauptstadt Potsdam hat mit dem Beschluss zum Masterplan 100% Klimaschutz bis 2050 und dem ausgerufenen Klimanotstand bereits richtungsweisende Entscheidungen für den Klimaschutz getroffen. Mit entschlossenem Handeln kann und muss die Stadt ihren Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten. Mit der nun vorgelegten Stadtklimakarte, die Hitze und Starkregen in den Fokus nimmt und entsprechend belastete oder gefährdete Bereiche im Stadtgebiet ausweist, kann gezielt zumindest auf eine Entlastung und Risikominimierung hingearbeitet werden.

Hintergrund

Die Stadtklimakarte für die Landeshauptstadt Potsdam wurde im Rahmen des Forschungsprojekts ExTrass („Urbane Resilienz gegenüber extremen Wetterereignissen – Typologien und Transfer von Anpassungsstrategien in kleinen Großstädten und Mittelstädten“) der Uni Potsdam erarbeitet (www.uni-potsdam.de/de/extrass/projektueberblick/projektziele). 

Städte sind besonders stark von Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Extreme Wetterereignisse verursachen immense Sachschäden und bergen hohe gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung. Daher sind Anpassungsmaßnahmen auf kommunaler Ebene erforderlich.

Das Projekt ExTrass möchte die Anpassung von deutschen Groß- und Mittelstädten gegenüber Hitze und Starkregen verbessern. Hierbei stehen drei Fallstudienstädte im Mittelpunkt: Potsdam, Remscheid und Würzburg. In den drei Städten arbeiten Stadtverwaltungen, Akteure des Katastrophenschutzes, Zivilgesellschaft und Wissenschaft eng zusammen, um die Anpassung an den Klimawandel zu stärken. Konkret geht es darum, Begrünungsmaßnahmen zu unterstützen, die Klimaanpassung stärker in die Stadtplanung zu integrieren, Daten und Wissen zum Stadtklima zu ergänzen, Auswirkungen und Wahrnehmungen von Hitze und Starkregen zu analysieren, die Bevölkerung zu informieren und angepasstes Verhalten bei Extremereignissen zu stärken sowie Notfallpläne und Risikokommunikation zu verbessern.