Stadt will Geflüchtete in Wohnungen unterbringen

Reaktion auf Quarantäne-Situation in vier Unterkünften während der Corona-Pandemie

Die langfristige Unterbringung aller Geflüchteten in Wohnungen oder in wohnungsähnlicher Form haben die Stadtverordneten am Mittwoch beschlossen, berichten PNN und MAZ. Damit sei Oberbürgermeister Mike Schubert beauftragt worden, einen Maßnahmen- und Zeitplan zu erarbeiten. Ziel sei es, alle geflüchteten in Wohungen oder in Unterkünften unterzubringen, in denen eine „Unterbringung in wohnungsähnlicher Form“ möglich sei. Das bedeute, dass Küchen, Bäder und Wohnräume nicht mit haushaltsfremden Menschen geteilt werden müssen.

Der entsprechende Antrag wurde von den Fraktionen SPD, Linke, Grüne und Die Andere mit deutlicher Mehrheit angenommen, heißt es. Der Migrantenbeirat und die Beauftragte für Migration und Integration sollen in die Planung mit einbezogen werden.

Während der Coronakrise sollen vier der 14 Potsdamer Gemeinschaftsunterkünfte unter Quarantäne gestanden haben. In allen Fällen habe man sich Küchen und Bäder teilen müssen, heißt es. Aktuell leben rund 400 Menschen in den Potsdamer Unterkünften.

Künftig sollen bei Ausschreibungen für Betreiber von Unterkünften „mindestens die Empfehlungen der Sars-CoV-2 Arbeitsschutzstandards des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales gelten.“ Darin sei unter andere festgelegt, dass „Mehrfachbelegungen von Schlafräumen grundsätzlich nur für Partner oder enge familienangehörige zulässig sind“, schreiben die PNN.

Laut PNN-Angaben sei die Mehrheit der 2.865 Geflüchteten, die Potsdam seit 2015 vom land zugewiesen wurden, bereits in Wohnungen untergebracht.

Wie Potsdams Sozialbeigeordnete Brigitte Meier erklärte, müsse man auch die Unterbringung von Obdachlosen und Jugendlichen in Krisensituationen überprüfen.

Zum Artikel der PNN gelangen Sie hier.

Quelle: PNN und MAZ, Ausgaben vom 5. Juni 2020