Sechs Preisträger ausgezeichnet
Bereits zum siebten Mal ist am heutigen Donnerstag der Potsdamer Klimapreis bei einer Festveranstaltung in der Schinkelhalle in der Schiffbauergasse verliehen worden. Mit dem Preis würdigen die Landeshauptstadt Potsdam, das EnergieForumPotsdam, die Stadtwerke Potsdam und das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung die besten Ideen eines jeden Jahres zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung in den Kategorien Schulen und Bürger.
In diesem Jahr gab es so viele Bewerbungen wie noch in keinem der Vorjahre. Eine Fachjury wählte aus den insgesamt 23 Bewerbungen sechs Preisträger aus.
In der Kategorie Schulen stand das Thema Müll im Fokus aller eingereichten Projektbewerbungen:
- Die Grundschule am Humboldtring schickte ihre „Mülldetektive on Tour“ ins Rennen. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler für das Thema Müll und dessen Folgeschäden zu sensibilisieren, aufzuklären, aber auch Strategien zur Müllvermeidung zu erarbeiten. Gemeinschaftsaktionen, wie Müllsammeln, Upcycling, Stoffbeutelgestaltung stehen dabei für ein positives Wir-Gefühl im Mittelpunkt. Eine besondere Aktion stellt der selbst getextete und eingesungene Müllsong dar.
- Die Neue Grundschule Marquardt stellte sich die Frage „Alles Müll, oder was?!“. Dabei beleuchtete die Klasse 6a die an ihrer Schule bisher nur mangelhaft durchgeführte Mülltrennung. Dabei wurden zunächst Umfragen zur Mülltrennung durchgeführt, aber auch Handysammelaktion, Grüne-App-Check zur Untersuchung auf bedenkliche Inhaltsstoffe, Blogs und Upcycling-Videos initiiert. Da Erfolg nur gemeinsam erreicht werden kann, ist die Einbindung von Hort, Eltern, Schulleitung, aber auch einer Reinigungsfirma schon mit eingeplant.
- Die Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule zeigt mit ihrem Projekt „Gemeinsam für unsere Zukunft – JETZT mitmachen!“ in sehr kreativer und didaktisch beispielhafter Form ein weiteres Mal ihr kontinuierlich großes Engagement zum Thema Klimaschutz. Für den Klimapreis 2018 beschäftigte sich die Jahrgangsstufe 9 intensiv mit den Themen „Konsum“ und „Abfallvermeidung“. Auf dem konsumkritischen Stadtrundgang und bei Interviews in Kosmetik- und Einkaufsfilialen verschafften sich die Jugendlichen einen eigenen Eindruck zum täglichen Müllaufkommen im Einzelhandel. Dabei entstand ein unterhaltsamer Kurzfilm, der für weitere Bildungsarbeit eingesetzt werden kann.
In der Kategorie Bürger machten diese drei Projekte das Rennen:
- Die Baugemeinschaft Heka 3 errichtet am Potsdamer Waldpark ein Baugruppenprojekt in leimfreier Massivholzbauweise in KfW-55-Standard. Verwendung finden Hölzer aus nachhaltiger Forstwirtschaft, die nach ihrer Nutzungszeit bedenkenlos wiederverwendet oder kompostiert werden können.
- Die Filiale der BIO COMPANY in der Schiffbauergasse verwendet die Abwärme ihrer Kälteanlage zur Beheizung der Verkaufsfläche, wodurch der Energieverbrauch und damit auch die CO2-Emissionen deutlich gesenkt werden können.
- Der SV Babelsberg 03 möchte sein Stadion, das „KarLi“ in ein „Grünes Stadion“ verwandeln. Dabei steht unter anderem neben der Umrüstung der Flutlichtmasten auf LED-Beleuchtung und die Errichtung einer Solaranlage, auch die Erstellung eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts auf der Agenda. Damit will das „Karli“ Vorbild für innovative Sportanlagen in Deutschland und Europa sein.
Allen sechs Gewinnern überreichte der Oberbürgermeister Jann Jakobs den mit jeweils 1.000 Euro dotierten Potsdamer Klimapreis und die Terrakottafigur „kleiner König Zukunft“ der Brandenburger Künstlerin Solveig Karen Bolduan. Entscheidend für die Auswahl der Jury waren konkrete Nutzeffekte und die Anwendbarkeit ebenso wie die Kommunikation und Sichtbarkeit, Kreativität und Originalität, aber auch Innovation sowie Zukunftsfähigkeit.
Auch die MAZ hat über die Preisverleihung berichtet und stellt u.a. die „Mülldetektive“ näher vor.
Quellen: Landeshauptstadt Potsdam, Märkische Allgemeine Zeitung (14.06.2018)