„Schwacher Wert“ bei genehmigten Wohnungen in Potsdam

Der Aufwärtstrend bei Baugenehmigungen in der Landeshauptstadt verliere an Fahrt, war am Wochenende in den PNN zu lesen.

Bundesbauministerin Klara Geywitz (Mitte) gemeinsam mit ProPotsdam-Geschäftsführer Bert Nicke und Bereichsleiterin Sandra Jacob bei ihrem Besuch auf der Baustelle der ProPotsdam an der Heinrich-Mann-Allee am 22. Juli dieses Jahres. Foto: Jessica Beulshausen

Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Meldung des Statistischen Landesamtes, der zufolge im zweiten Quartal in Potsdam Baugenehmigungen für 141 Wohnungen erteilt worden seien. Im ersten Halbjahr komme die Stadt damit auf 435 genehmigte Wohnungen. Dieser Wert sei „schwach“, für den Wohnungsmarkt „könnte das problematisch werden“, so die Bewertung der PNN. „Ein schwächelnder Neubau könnte die Lage auf dem ohnehin angespannten Potsdamer Wohnungsmarkt verschärfen. Schon jetzt stehen kaum Wohnungen leer.“ Ein Grund für die wenigen Baugenehmigungen seien etwa die gestiegenen Baupreise. Zudem gebe es laut einer Analyse des Rathauses zu den sogenannten Wohnungsbaupotenzialen außerhalb von Krampnitz nur noch kleine Lücken, die bebaut werden könnten. Wohnungen, die bereits in den Vorjahren genehmigt worden seien, würden nun aber auf den Markt kommen. Die Zeitung verweist beispielhaft auf „rund 270 Wohnungen der kommunalen Immobilienholding Pro Potsdam“ im Bornstedter Feld sowie auf den Bau von „341 Wohnungen am alten Tramdepot hinter der Sporthalle“, die im kommenden Jahr bezugsfertig sein sollen.

Auf den Potsdamer Wohnungsmarkt komme laut Zschieck „ein Problem zu“, kommentiert PNN-Redakteur Marco Zschieck. Die Folgen der geringen Zahl an Baugenehmigungen würden den Potsdamer Wohnungsmarkt zusätzlich belasten und die Preise in die Höhe treiben. Dies sei „eine soziale Frage, der sich auch die Stadtpolitik stellen muss.“ Zschieck räumt ein, dass die Stadt weder die Baukosten noch die Kreditzinsen beeinflussen könne, „bei der Ausweisung von Baugebieten oder anderen Vorgaben“ gebe es jedoch „Spielraum“. Er verweist in diesem Zusammenhang auf den Besuch der Bundesbauministerin Klara Geywitz auf der „Baustelle am Tramdepot“; Geywitz habe dort geäußert, „dass man aus heutiger Sicht wohl ein oder zwei Etagen mehr hätte bauen können.“

Quelle: PNN, Ausgabe vom 20. August 2022