Schubert übernimmt Amtsgeschäfte als Oberbürgermeister

Neuer Rathaus-Chef von Potsdam will „nicht nur auf Visionen setzen“.

Mike Schubert ist seit gestern Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam und übernimmt somit die Amtsgeschäfte von Jann Jakobs. Etwa 200 Gäste waren der Einladung zur Amtseinführung ins Alte Rathaus gefolgt, darunter die Amtsvorgänger Jakobs, Matthias Platzeck, Horst Gramlich und Brunhilde Hanke sowie der Chef der brandenburgischen Staatskanzlei Martin Gorholt (seine Rede hier im Livestream). „Heute darf ich eines der schönsten politischen Ämter antreten, das ich mir vorstellen kann. Denn: Was kann es Schöneres geben, als Gegenwart und Zukunft der eigenen Heimatstadt gestalten zu dürfen?“, sagte Schubert zu den Gästen.

„Potsdam ist meine Heimatstadt. Hier bin ich aufgewachsen. Hier bin ich zur Schule gegangen. Hier habe ich mich verliebt und mit meiner Frau eine Familie gegründet“, so der Oberbürgermeister. Als größte Herausforderungen für die kommenden Jahre nannte Schubert drei Themen: „Erstens geht es mir darum, einen Wachstumskonsens in der Stadtgesellschaft herzustellen, um den sozialen Zusammenhalt in Potsdam zu garantieren. Die zweite große Aufgabe besteht darin, das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Institutionen unseres Gemeinwesens zu stärken. Und Zukunftsfähigkeit ist die dritte Aufgabe, die sich uns in den kommenden Jahren stellt. Die Wissensgesellschaft und die Digitalisierung sind die zentralen Herausforderungen.“

In seiner Antrittsrede dankte Schubert den mehr als 2400 Kolleginnen und Kollegen im Rathaus, die durch Ihre tägliche Arbeit zur erfolgreichen Entwicklung der Landeshauptstadt beitragen. Für seine Politik wolle er drei Schwerpunkte setzen. Bei der Stadtentwicklung wolle er die Potsdamer wieder mehr ins Boot holen. Trotz der guten Entwicklung in den letzten Jahren habe es immer wieder auch kritische Stimmen gegeben: Schubert nannte etwa die Diskussion um die Wiedergewinnung der historischen Mitte, die auch als „Verlust von jüngerer Baugeschichte und damit auch Verlust von Identität in der Stadt“ gewertet werde. Er erinnerte an Studien zu Kinderarmut, steigenden Wohn- und Lebenshaltungskosten und sozialer Spaltung. Bei all dem handele es sich um „Spannungsanzeichen“ angesichts des Wachstums der Stadt.

Stadtentwicklungskonzept „Potsdam 2030“

Er wolle dagegen einen „Wachstumskonsens in der Stadtgeselischaft herstellen, um den sozialen Zusammenhalt in Potsdam zu garantieren“. Ein neues Stadtentwicklungskonzept „Potsdam 2030“ soll, im Dialog mit den Bürgern entwickelt werden, kündigte er an. „Die Stadt verändert sich durch das Wachstum zuerst für die Bewohnerinnen und Bewohner, die hier leben“, so Schubert: „Es ist ihre Stadt und sie sollen entscheiden, wie sich ihre Heimatstadt verändert.“

Die Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung Birgit Müller sagte: „‘Der Lohn eines Amtes ist das Amt selbst‘, dieses Leitmotiv Ihrer heutigen Amtseinführung soll Sie in den kommenden Jahren als Oberbürgermeister dieser, unserer Stadt, begleiten. Nun liegt es in Ihrer Hand in dem kommenden acht Jahren gemeinsam mit der Politik diese Stadt zu gestalten. Ich bin überzeugt, dass Sie das richtige Maß finden werden, um mit allen Beteiligten in den Dialog zu treten.“

Schubert hatte sich bei der Stichwahl am 14. Oktober gegen Martina Trauth, angetreten für Die Linke, durchgesetzt. Seit September 2016 war Schubert bereits Beigeordneter für Soziales, Jugend, Ordnung und Gesundheit der Landeshauptstadt, zuvor war der Diplom-Politologe unter anderem für den Katastrophenschutz im Land Brandenburg zuständig. Schubert ist in Potsdam aufgewachsen, war von 1998 bis 2016 Stadtverordneter der SPD und davon seit 2005 Fraktionschef der Sozialdemokraten. Potsdams neuer Oberbürgermeister ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in Golm.

Quelle: Landeshauptstadt Potsdam, Potsdamer Neueste Nachrichten