Schließung des Supermarktes im Schlaatz schwächt Wohnstandort

Verschlechterung der Wohn- und Lebensverhältnisse erwartet

Mit Betroffenheit verfolgen die großen Potsdamer Wohnungsunternehmen die jüngsten  Vorgänge um den REWE-Supermarkt im Zentrum des Schlaatzes. Die drohende Schließung des Marktes hätte eine nachhaltige Verschlechterung der Wohn- und Lebensverhältnisse von tausenden Potsdamern zur Folge. Eine solche Entwicklung steht im krassen Gegensatz zu den langjährigen Bemühungen der sozialen Wohnungswirtschaft und der Stadt, die Wohnungen und das Umfeld im Schlaatz aufzuwerten.

Die Potsdamer Wohnungsbaugenossenschaft eG sowie die StadtSpuren-Unternehmen Potsdamer Wohnungsgenossenschaft 1956 e.G.,  Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ Potsdam e.G. und GEWOBA verweisen darauf, dass sie selbst wie auch die Stadt in den letzten Jahren Millionen für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Schlaatzer investiert haben. Die nachhaltige Schwächung der Infrastruktur im Wohngebiet, die mit der Schließung des REWE-Marktes droht, würde die Ergebnisse dieser Aufwendungen und Bemühungen in Frage stellen. Insbesondere die erfolgreichen Versuche verschiedener Wohnungsunternehmen, seniorenfreundliche Wohnangebote  und auch sanierten Wohnraum anzubieten,  würden durch eine solche Entwicklung in Frage gestellt werden.

Nicht nur, dass sich die Versorgung der Schlaatzer mit Waren des täglichen Bedarfes verschlechtern würde. Es ist zu befürchten, dass nach einer Schließung des REWE-Marktes weitere Händler und Dienstleister im Stadtteilzentrum ihre Tätigkeit aufgeben müssen. Dies würde die Mitte des Schlaatzes schwächen und zu einer ungenutzten Brache machen, was die Attraktivität und die Ausstrahlung des Wohngebietes stark untergraben würde.

Die Verschlechterung der Versorgungs- und Einkaufsmöglichkeiten im Schlaatz wird kaufkraftstärkere Bewohner des Gebietes veranlassen, das Wohngebiet zu verlassen und in besser versorgte Gebiete zu ziehen. Auch ältere Bewohner, die auf kurze Wege angewiesen sind, werden den Schlaatz verlassen müssen, um sich in infrastrukturell stärkeren Wohngebieten nieder zu lassen. Es besteht die reale Gefahr, dass eine solche Entwicklung zu einer sozialen Schieflage des Schlaatzes führen würde.

Der von der Stadtverwaltung mit REWE ausgehandelte Kompromiss zum Erhalt des Standortes Am Schilfhof stellt eine Alternative zur Schließung dar. Es ist angesichts der zu erwartenden Folgen für den Schlaatz und dessen Bewohner nicht einzusehen, dass dieser aufwändig herbei geführte Kompromiss quasi in letzter Minute in Frage gestellt wird. Die im Arbeitskreis StadtSpuren zusammen arbeitenden Wohnungsunternehmen sowie die pbg appellieren daher an die Verantwortlichen, insbesondere an die Mitglieder der Stadtverordnetenversammlung, eine Entscheidung herbei zu führen, die den Interessen der tausenden betroffenen Potsdamer entspricht.

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