Potsdamer Wohnungsmarkt weiter angespannt

MAZ: ProPotsdam und Mieterverein widersprechen Immowelt-Analyse von sinkenden Mietpreisen.

In einem ausführlichen Bericht sammelt die MAZ von heute Reaktionen in der Stadt auf eine Marktanalyse des Immobilienportals Immowelt.

Die am 9. Juli veröffentlichte Untersuchung nahm die Mietangebotspreise auf der Immobilienplattform für Wohnungen mit 40 bis 120 Quadratmetern unter die Lupe. Betrachtet wurde das 1. Halbjahr des Jahres 2020 und der Vergleichszeitraum des Vorjahres. In Potsdam sei der Quadratmeterpreis von 11 auf 10 Euro gesunken. Das Minus von 9 Prozent sei der größte Rückgang unter allen 80 untersuchten Kommunen im Bundesgebiet. „Nach zuletzt starken Anstiegen, die die Mieten in der brandenburgischen Landeshauptstadt stellenweise auf das Niveau von Berlin hoben, folgt dort bereits seit Ende 2019 eine Preiskorrektur“, schreibt das Portal.

Tatsächlich hätten die gesunkenen Preise der Wohnungsanbieter wenig mit den realen Vermietungen in der Landeshauptstadt zu tun, bestätigten auch Akteure, die den Wohnungsmarkt sehr gut kennen oder mitgestalten, meldet die MAZ. Makler Andreas Güthling habe „extreme Mietpreiserhöhungen von etwa 30 Prozent“ beobachtet. Selbst im Plattenbau sei es kaum möglich, unter zehn Euro pro Quadratmeter zu kommen. Rainer Radloffs, Vorstand des Mietervereins Potsdam, habe zumindest eine „Abflachung“ bei den Mietpreissteigerungen wahrgenommen.

„Einen Lichtblick gibt Constance Kniep, Sprecherin der ProPotsdam“, berichtet die MAZ. Die 600 Wohnungen des kommunalen Wohnungsunternehmens mit Mietpreis- und Belegungsbindungen würden nur direkt oder über die Landeshauptstadt angeboten. Immobilienportale wie Immowelt würden dagegen nur in Einzelfällen genutzt, deswegen seien die Durchschnittspreise der Marktanalyse auch nicht repräsentativ. Die „Stadtspuren-Wohnungen der ProPotsdam“ lägen aktuell bei rund 6,50 Euro pro Quadratmeter statt bei 10 Euro wie von Immowelt angegeben.

Quellen: MAZ-Ausgabe vom 14. Juli 2020, Pressemitteilung der Immowelt Group vom 9. Juli 2020
Die Marktanalyse von Immowelt finden Sie hier.