Auch der Schlaatz und Krampnitz sollen von den digitalen Projekten profitieren.
Im dritten Bewerbungsanlauf hat es geklappt: Potsdam wurde vom Bundesinnenministerium für das Förderprogramm „Smart City“ ausgewählt. In einem Pressegespräch skizzierte Oberbürgermeister Mike Schubert gemeinsam mit Projektleiter Thomas Tuntschew aus dem OB-Büro die Pläne der Landeshauptstadt. Man wolle die Themen Digitalisierung, Bekämpfung des Klimawandels, behutsame Stadtentwicklung und Beteiligung von Bürger*innen miteinander verbinden. Dafür seien bereits in der Antragsphase 40 Projektpartner gefunden worden, darunter wissenschaftliche Einrichtungen, Hochschulen und Wirtschaftsverbände. PNN und MAZ berichteten darüber heute ausführlich.
Bürgerbefragungen per App, ein smartes System zur Messung von Energieverbrauch und Klimadaten im Schlaatz und ein „Potsdam Lab“ zum Austausch mit Experten aus der Wissenschaft und Wirtschaft zu Stadtentwicklungsfragen sollen zu den Projekten gehören, die zuerst angegangen werden. So werde eine urbane Datenplattform in Zusammenarbeit mit der Energie und Wasser Potsdam (EWP) entstehen und das Funksystems LoRaWan nutzen, schreiben die PNN. Versuchsweise könnten die Nutzer:innen zunächst im Schlaatz ihre Energieverbrauchsdaten, aber auch Temperatur, Feinstaub oder Geräusche über spezielle Sensoren auslesen. Nach der Erprobung im Quartier solle das Projekt auf die gesamte Stadt ausgeweitet werden.
Ein Potsdam Lab solle in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft innovative Lösungen in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft entwickeln und anschließend in der Stadtgesellschaft verankern, ergänzt die MAZ. Nachhaltige bauliche Konzepte, die bereits im Schlaatz ausprobiert würden, sollen auf neue Stadtgebiete wie Krampnitz und die Gesamtstadt übertragen werden.
Für die kommenden fünf Jahre seien gut zehn Millionen Euro Förderung beantragt worden, die genaue Höhe müsse mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verhandelt werden. Die Stadt steuere als Eigenmittel 3,5 Millionen Euro bei, die Stadtwerke weitere 1,5 Millionen Euro. Im ersten Jahr solle zunächst eine Smart-City-Strategie erarbeitet werden, in den vier folgenden werde die Umsetzung verschiedener Projekte angegangen. Hier setze man auch auf die Beteiligung von Bürger*innen, Stadtpolitik und Nachbarkommunen.
Die Smart-City-Charta des Bundesinnenministeriums können Sie hier herunterladen.