Potsdam erhält Auszeichnung für „vorbildliches Straßengrünprojekt“ im Stadtteil Drewitz

Stiftung „Lebendige Stadt“ ehrt insgesamt fünf Städte

Simone von Ehren von der Stiftung „Lebendige Stadt“ und Potsdams Baubeigeordneter Bernd Rubelt bei der Preisübergabe in der Gartenstadt. Foto: Niklas Nitzschke

Eine ganz besondere Auszeichnung hat die Landeshauptstadt Potsdam gestern erhalten: Für das Straßengrünprojekt in der Gartenstadt Drewitz wurde die Stadt von der Stiftung „Lebendige Stadt“ ausgezeichnet.

„In Potsdam-Drewitz ist es in vorbildlicher Weise gelungen, mittels Stadtnatur gleichzeitig soziale Stadtentwicklung zu betreiben“, sagte Simone von Ehren, Stiftungsratsmitglied der „Lebendigen Stadt“. „Die Entsiegelung großen Straßenraums hat die Großsiedlung nicht nur naturnaher, sondern auch lebenswerter gemacht. Dabei haben die Menschen vor Ort ihre Heimat mit geplant und ihr somit mehr Identität gegeben. Und ganz nebenbei ist es auch noch ein großer Beitrag zu mehr Biodiversität und Artenschutz“, begründet sie die Entscheidung der Jury.

Bernd Rubelt, Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bauen, Wirtschaft und Umwelt, nahm den Preis gestern entgegen. Das Gartenstadtprojekt mit der energetischen Sanierung der gesamten Großwohnsiedlung sei einmalig in Brandenburg, sagte er. Durch die Herausforderungen des Klimawandels sei die energetische und klimagerechte Stadterneuerung von besonderer Bedeutung.

Das 2009 entstandene Konzept „Gartenstadt Drewitz – energetisch stark, energisch grün“ hat die Plattenbausiedlung Drewitz nachhaltig verändert: So sind beispielsweise die Asphaltflächen der ehemals vierspurigen Durchgangsstraße Konrad-Wolf Allee aufgebrochen worden; dort entstand ein grüner Stadtpark mit Spiel- und Wasserflächen. Rund 2,5 Hektar Asphalt wurden entsiegelt, um den Generationenpark zu entwickeln. Anhand dieses Projektes wird deutlich, wie sehr sich der Stadtteil gewandelt hat und welche Fortschritte gemacht wurden. Mit dem Umbau der Stellplätze und Verkehrsflächen der stark befahrenen Durchgangsstraße wurde das sogenannte „Grüne Kreuz“ zum allseits akzeptierten Stadtteilpark als Ort der Begegnung geschaffen. Das „Grüne Kreuz“ vervollständigt den barrierefrei umgebauten öffentlichen Raum und sorgt für kurze Wegeverbindungen innerhalb des Stadtteils. Auch die übergreifenden Maßnahmen in den Bereichen Energie, Verkehr, Freiraum und energetische Gebäudesanierung reduzieren den Energiebedarf und die CO²-Emissionen im Stadtteil enorm. „Die Gartenstadt Drewitz ist auf dem besten Weg zum grünen und emissionsfreien Stadtteil Potsdams zu werden“, erklärte Bernd Rubelt.

68 Bewerbungen waren für den ausgelobten Bundeswettbewerb eingegangen, mit dem die Stiftung nach vorbildlichen öffentlichen Straßenbegrünungen gesucht hatte. Neben Potsdam werden auch Berlin, Friedrichshafen, Solingen und Iphofen/Bayern ausgezeichnet.

Preiswürdig für die Stiftung „Lebendige Stadt“ waren öffentliche Straßengrünprojekte, die maßgeblich den Gemeinschaftssinn und die Identitätsstiftung fördern sowie einen ökologischen Beitrag für die Umwelt durch mehr Biodiversität und Artenvielfalt leisten. Die Grüngestaltung sollte unter Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern realisiert worden und eine dauerhafte Pflege des öffentlichen Straßengrüns gewährleitet sein.

Die Stiftung wurde 2000 vom Hamburger Unternehmer und Mäzen Alexander Otto gegründet. Sie verfolgt das Ziel, die kulturelle Vielfalt und Lebendigkeit der europäischen Städte zu fördern.

Die PNN berichten in ihrer heutigen Ausgabe über die Auszeichnung. Das Konzept „Gartenstadt Drewitz – energetisch stark, energisch grün“ habe „aus städtebaulicher und sozialer Hinsicht die Plattenbausiedlung zu einem attraktiven Wohnort gemacht“, schreiben die PNN mit Bezug auf die Begründung der Stiftung. Mit der Auszeichnung sei ein Preisgeld von 3 000 Euro verbunden, heißt es in dem Artikel, den Sie HIER lesen können.

Quellen: Bereich Presse und Kommunikation der Landeshauptstadt Potsdam; PNN, Ausgabe vom 29. September 2020