PNN: Anteil an möblierten Wohnungen steigt

Preisangebote zum Teil weit über dem Mietspiegel.

Mit Möbeln, aber ohne Regeln: Die PNN berichten am 9. Februar über die in den vergangenen Jahren steigende Anzahl an Mietangeboten für eingerichtete Wohnungen in Potsdam. Diese würden in der Landeshauptstadt oft für hohe Summen weit über dem Mietspiegel vermietet.

Grund für die Recherche der Zeitung sind aktuelle Anzeigen in Immobilienportalen, die derzeit für zahlreiche Wohnungen in einem Neubau Am Kanal werben würden. Dabei handele es sich um Appartements in einem Komplex, der seit Anfang 2020 auf dem früheren Grundstück des 2004 abgerissenen Fernmeldeamtes entstehe. Der Immobilienentwickler UBM Development baut auf dem knapp 5000 Quadratmeter großen Grundstück an der Straße Am Kanal Ecke Französische Straße neben 126 Mikroappartements auch ein Hotel mit 198 Zimmern.

Eine 31,69 Quadratmeter große bereits mit Möbeln und Küche eingerichtete Einzimmerwohnung koste laut der Immobilienportale 781 Euro kalt, was 24,64 Euro pro Quadratmeter entspreche, so die PNN. Mit den Nebenkosten koste das Mikroappartement rund 900 Euro monatlich. In den vergangenen Jahren habe es einige solcher Angebote in Potsdam gegeben, die häufig als Boardinghouse oder als „Wohnen auf Zeit“ beworben werden, so die PNN. So werde in der Innenstadt für eine ab Juli bezugsfertige Maisonette geworben. Für die 43 Quadratmeter seien monatlich pauschal 2921 Euro fällig. Das entspreche 67,93 Euro pro Quadratmeter.

Grund für die hohen Summen sei, dass die Mietpreisbremse nicht für erstmals nach dem 1. Oktober vermietete Neubauten gelte. Hinzu komme, dass möblierte Wohnungen im Mietspiegel nicht erfasst seien und damit die Vergleichsgrundlage fehle, schreiben die PNN. Auf Anfrage erklärte die Sozialbeigeordnete Brigitte Meier (SPD): „Für diese Wohnform sollte der Gesetzgeber ebenfalls Regelungen zur Mietpreisbegrenzung schaffen.“