„Nehmen Sie Abstand vom Mietendeckel!“

24 Berliner Verbände und Organisationen zeichnen Offenen Brief an den Berliner Senat

Berliner Verbände und Organisationen der Berliner Wirtschaft und Baubranche haben heute einen Offenen Brief an die Mitglieder des Berliner Senats veröffentlicht. Darin fordern die 24 Unterzeichnenden ein Umdenken in Sachen Bau- und Wohnungspolitik, vor allem beim Neubau und bei den Baukosten. Die Lösung des Problems sei nicht in einem Mietendeckel zu finden, sondern in einer konsequenten Ausrichtung auf das Bauen – insbesondere angefangen beim politischen Willen, über die Umsetzung in der Verwaltung bis hin zur Planung und Ausführung. Nur in gemeinsamer Kraftanstrengung und unter Beteiligung aller Wirtschaftskreise könne dies gelingen.

Die Beliebtheit Berlins und der daraus resultierende Zuzug habe zur Wohnungsknappheit geführt, heißt es in dem Schreiben. So seien etwa zwischen 2012 und 2017 bei rund 287.000 neuen Einwohnern in der Hauptstadt nur rund 55.000 Wohnungen gebaut worden. Zudem habe die Mietensteigerung noch weitere vielfältige Gründe. Die Unterzeichner zählen unter anderem die gestiegenen Baukosten, Anforderungen an Sicherheit, Klimaschutz und Barrierefreiheit sowie die steigenden Materialkosten, Löhne, Gebühren und Baulandpreise.

Mit dem Mietendeckel aber werde die Wohnungswirtschaft ihre Investitionen in den Bestand um rund 90 Prozent reduzieren. „Das ist schlecht für die Mieter, schlecht für das Ziel der energetischen Gebäudesanierung vor dem Hintergrund des Klimaschutzes“, schlussfolgern die Verfasser. Der Neubau von Mietwohnungen werde durch einen Mietendeckel nicht angekurbelt – im Gegenteil: „Die Investoren werden sich stattdessen auf Gewerbe- und Eigentumswohnungsbau konzentrieren.“

Den Offenen Brief an die Mitglieder des Berliner Senats finden Sie hier.

Quelle: BBU

21.10.2019