Nachfrage nach Wohnbesitz ungebremst

Eigentum in Berlin und dem Umland weiter beliebt / Kaufpreise im zweistelligen Bereich gestiegen

Nachdem das Online-Vermittlungsportal „Immowelt“ einen Rückgang der Wohnfläche für den gleichen Preis in den letzten zehn Jahren beobachtet habe und die Sonderrolle Berlin durch den Mietendeckel zu steigenden Mieten im Neubau führe, erklärte das Weltwirtschaftsinstitut (HWWI), dass in allen acht angrenzenden Berliner Landkreisen die Kaufpreise im zweistelligen Bereich stiegen, berichtet der Tagesspiegel in seinem Immobilienteil am Samstag. In Potsdam-Mittelmark seien es rund 25 Prozent. Potsdam nähere sich den Berliner Verhältnissen und ein Kauf sein für 4085 Euro pro Quadratmeter notiert worden, heißt es. Nach Einschätzungen der Postbank wachse der Wunsch nach Wohneigentum. „Die Erfahrung des Lockdowns hat bei vielen Menschen den Wunsch nach Wohneigentum noch verstärkt“, habe Eva Grunwald, Leiterin Immobiliengeschäft Postbank erklärt und erläuterte weiter, dass: „Die Menschen haben 2020 Corona-bedingt viel Zeit zu Hause verbracht. Da liegt es nahe, sich Gedanken über die eigenen vier Wände zu machen – und Verbesserungen ins Auge zu fassen. Viele Interessenten, die sich im vergangenen Jahr auf dem Wohnungsmarkt umgesehen haben, hat Corona erst zum Handeln veranlasst. Die Nachfrage reißt nicht ab.“

Auch die Berliner Zeitung geht in ihrer Wochenendausgabe im Immobilienteil auf die Entwicklungen auf dem Wohnungsmarkt ein. Laut Sandra Schaffner vom RWI –Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen, sei „[d]er Immobilienmarkt [.] ein Bereich der Wirtschaft, der unter Corona nicht gelitten hat. Schaffner gehe davon aus, dass Immobilien in den nächsten Jahren, besonders in Großstädten als Geldanlage weiterhin attraktiv bleiben würden. Auch Peter Hettenbach, Leiter des Marktforschungsinstitut iib Institut schätze die Marktlage in Berlin trotz Corona optimistisch ein und sehe Potenzial in den Randgebieten der Großstädte, heißt es. In einem weiteren Artikel der Berliner Zeitung der gleichen Ausgabe heißt es, dass durch die Corona-Krise der Immobilienboom nicht nachlasse. „Die Wohnungsmärkte in Deutschland sind überraschend robust“, so Stefan Mitropoulos, Volkswirt und Immobilien-Experte bei der Landesbank Hessen- Thüringen (Helaba). „Es ist kein Einbruch zu erwarten, eher eine Verschnaufpause.“

Quellen: Tagesspiegel, Berliner Zeitung, Ausgaben vom 13. März 2021