Nach Einbruch durch Corona: Immobilienangebot nimmt wieder zu

Mieten teilweise sogar über Vorkrisen-Niveau – Wie sich die Corona-Krise auf den Immobilienmarkt auswirkt

Die Corona-Pandemie habe sich – nach zeitweiligen Schwankungen – letztlich kaum auf Mieten und Kaufpreise von angebotenen Wohnungen ausgewirkt, meldet das Forschungsinstitut F+B in seinem aktuellen „Wohn-Index 2020“, aus dem MAZ, PNN und Tagesspiegel heute zitieren. Ein Corona-Schock sei deutlich bei der Quantität zu erkennen, schreibt die MAZ. Nachdem die Kontaktbeschränkungen in Kraft gesetzt worden seien, sei der Umfang der neu offerierten Mietwohnungen deutlich zurückgegangen, im bundesweiten Durchschnitt etwa um ein Drittel, in großen Städten zum Teil sogar mehr als um die Hälfte. Viele Vermieter versuchten erst gar nicht, Interessenten zu finden, weil allen Bürgern dringend empfohlen worden sei, zu Hause zu bleiben und Abstand zu wahren.

Die Lage habe sich nach Ostern und mit der Ankündigung erster Lockerungen spürbar verändert. Die Mietpreise hätten im untersuchten Zeitraum vom 2. März bis 19. April bundesweit zuletzt sogar leicht über der Marke vor der akuten Krise gelegen. Den stärksten Ausschlag nach oben habe es ausgerechnet in Berlin, der Stadt mit dem Mietendeckel, gegeben.

Doch bei einem länger anhaltenden Shutdown und bei Firmeninsolvenzen im großen Stil würden die „Mietzahlungsfähigkeit und -bereitschaft“ sinken und sich auch die Umzugsneigung spürbar verringern, so F+B-Geschäftsführer Bernd Leutner laut MAZ. Wer eine Wohnung in Berlin suche, zahle im Durchschnitt 8,90 Euro je Quadratmeter und Monat, führen PNN und Tagesspiegel auf. Gegenüber dem ersten Quartal 2019 sei die Durchschnittsmiete um 2,4 Prozent gesunken, im Gegensatz zum bundesweiten Durchschnitt. Eigentumswohnungen in Berlin kosten laut F+B im Durchschnitt 3.819 Euro je Quadratmeter, 4,2 Prozent mehr als im Vorjahresquartal (3.664 Euro). Neu gebaute Eigentumswohnungen würden im Durchschnitt für knapp 6.000 Euro pro Quadratmeter angeboten.

Auch der Spiegel berichtet in seiner Online-Ausgabe über die Studie. Zum Artikel gelangen Sie hier.

Quellen: PNN, Tagesspiegel, MAZ, Ausgaben vom 28. April 2020, Spiegel Online, abgerufen am 27. April 2020