Mindestens 2000 Potsdamer:innen wohnungslos

Stadtverwaltung: Etwa 100 Menschen leben auf der Straße

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Mindestens 2000 Menschen in Potsdam seien ohne Wohnung. Dies berichtete am 21. November die MAZ. Die Zahl steige demnach an. Laut der Statistik seien zum Stichtag 31. Januar 2023 genau 1980 Menschen in Potsdam offiziell als wohnungslos bekannt gewesen, die allerdings von der Stadt auch in Unterkünften untergebracht wurden. Ein Jahr zuvor lag die Zahl der Wohnungslosen noch bei 1698 Personen. Unter den Wohnungslosen seien 1072 Männer und 896 Frauen, jede vierte Person sei minderjährig. Der Großteil (1358 Personen) werde zudem schon mindestens ein Jahr untergebracht.

Hinzu kämen etwa 100 Menschen, die laut Stadtverwaltung nicht nur wohnungs-, sondern obdachlos sind und auf der Straße leben. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sei die Zahl der bundesweit gemeldeten Wohnungslosen von Anfang 2023 zu Anfang 2024 deutlich von 372.000 auf 439.500 Menschen angestiegen. Das Amt habe dazu jedoch erklärt, dass dieser starke Anstieg auch damit zu tun habe, dass die Statistik erst zum dritten Mal überhaupt erhoben worden sei und sich im dritten Jahr die Datenmeldungen verbessert hätten.

Angela Schweers, Chefin der Potsdamer Arbeiterwohlfahrt (AWO), die von der Stadt Potsdam mit der Unterbringung beauftragt ist, erwarte einen weiteren starken Anstieg. „Wir denken, dass es noch Menschengruppen gibt, die nicht erfasst sind und die Lage sich eher verschlechtert, als dass sie sich verbessert. Unsere Indikatoren dafür sind ambulante Hilfen, wo sich Menschen melden, die kurz davor sind, ihren Wohnraum zu verlieren – und diese Zahlen sind enorm steigend“, sagte Schweers. „Es muss Sozialwohnungen und gebundenen Mietraum geben, der bezahlbar ist.“ Jedoch sei zusätzlicher bezahlbarer Wohnraum in dieser Größenordnung in Potsdam wegen gestiegener Baukosten und Zinsen auch für die Wohnungsbaugenossenschaften oder die ProPotsdam nicht zu erwarten, folgert die Zeitung.