„Mietpreisentwicklung vertieft soziale Spaltung“

Sozialverband Deutschland stellt Studie vor.

Mehr als eine Million Haushalte in Deutschland rutschen einer Studie zufolge durch ihre hohe Miete unter Hartz-IV-Niveau. Das geht aus der gestern veröffentlichten Untersuchung im Auftrag des Sozialverbands Deutschland hervor.

Demnach gibt die Hälfte der Miethaushalte mindestens 29 Prozent oder mehr ihres Nettoeinkommens für die Bruttokaltmiete aus. Bei Geringverdienern mit weniger als 1300 Euro Haushaltseinkommen liegt dieser Anteil mit 46 Prozent allerdings erheblich höher. „Die Mietpreisentwicklung vertieft die soziale Spaltung in unserer Gesellschaft“, kritisierte Verbandspräsident Adolf Bauer.

Besonders hohe Mietbelastungen haben der Studie zufolge nicht nur Arme, sondern auch Alleinerziehende, Rentner, Menschen mit Migrationshintergrund, mit geringem Bildungsgrad und auch Singles. Sie alle geben überdurchschnittlich viel für die Miete aus. Unklar sei, ob das allein am niedrigen Einkommen liege oder ob auch Diskriminierung eine Rolle spiele, sagte ein Studienautor. Besonders bei Mietern mit Migrationshintergrund gebe es dafür Hinweise.

Quellen: PNN, MAZ