Mietendeckel: Berliner Mieterverein stellt eigenes Konzept vor

Vorschlag sieht die Stärkung sozial orientierter Vermieter durch Höchstwerte vor

Der Berliner Mieterverein (BMV) hat am 16. Juli ein einen eigenen Vorschlag für die Gestaltung eines Landes-Mietendeckels in der Hauptstadt vorgestellt. Dieser soll vor allem sozial orientierte Vermieter wie beispielsweise Wohnungsgenossenschaften stärken.

Demnach sieht das Konzept statt des Einfrierens der Mieten über die nächsten fünf Jahre eine verbindliche Höchstwerttabelle für Nettokaltmieten vor. Diese liegen zwischen 5,17 und 9.79 Euro je Quadratmeter und sollen sich nach dem Baualter der Wohnungen sowie zwei Größenklassen – kleiner oder größer als 60 Quadratmeter – richten. Die Wohnlage hingegen solle dabei keine Rolle spielen. Die Miethöchstwerte sollen sich am Berliner Mietspiegel von 2011 orientieren und dabei die seither gestiegenen Lebenshaltungskosten mit 12,2 Prozent Aufschlag berücksichtigen, heißt es weiter. Mieten, die die Höchstwerte erreichen oder überschreiten, dürften demnach nicht angehoben werden. Vermietern, die Mieten unterhalb der Höchstwerte verlangen, sollen hingegen die Möglichkeit haben, den Mietzins jährlich um bis zu 1,5 Prozent zu erhöhen. Von der Mietpreisregelung ausgenommen seien allein Erstvermietungen.

Die Höchstwerte müssten auch bei Wiedervermietung gelten, heißt es weiter in der Pressemitteilung des BMV. Wird eine Wohnung zwischen zwei Vermietungen modernisiert, seien dafür festgelegte Zuschläge vorgesehen, so der Mieterverein. Möglich wären laut dem Konzept maximal 1,74 Euro pro Quadratmeter zusätzlich.

Mit der vom BMV vorgeschlagenen Mietpreisregelung dürften laut BMV-Chef Reiner Wild die Mieten von rund 75 Prozent der Berliner Mietwohnungen fürs Erste nicht mehr steigen.

Die Pressemitteilung des BMV finden Sie hier.

Quelle: Berliner Mieterverein (BMV)

17.07.2019