Mieten für die Mehrzahl der Potsdamer Haushalte stabil

Die Presse berichtet zur Veröffentlichung der zehnte Ausgabe des qualifizierten Mietspiegels in Potsdam.

Plattenbau Wohnen Potsdam
Bild: Lutz Langer

Wie MAZ und PNN berichteten, würden die Mieten in der Landeshauptstadt Potsdam  weniger schnell als die Inflation steigen. Das sei vor allem der Zurückhaltung der kommunalen und genossenschaftlichen Vermieter zuzuschreiben. Doch dies sei nicht mehr durchzuhalten. Der neue Mietspiegel für Potsdam zeige noch moderate Preisentwicklungen. Wie der am Mittwoch vorgestellte Mietspiegel 2024 belege, sei die Durchschnittsmiete gegenüber dem Jahr 2023 um 2,51 Prozent gestiegen, die allgemeine Preissteigerung mache jedoch 7,36 Prozent aus. Seit dem letzten Mietspiegel von 2022 betrage das Mietpreis-Plus 1,26 Prozent im Jahr oder im Durchschnitt 18 Cent kalt je Quadratmeter – die niedrigste Erhöhung seit 2006. Entsprechend erfreut habe sich die Stadtverwaltung gefreut. Mietpreisbremse und andere Regelungen zeigten Wirkung, heiße es. Die eigentliche Herausforderung sei damit nicht die Mieten-Entwicklung, sondern das geringe Wohnungsangebot, mache OB Schubert deutlich.

In mehr als zehn von 60 sogenannten Mietspiegelfeldern – differenziert nach Baujahren und Wohnungsgrößen – seien die Mieten sogar gesunken. Das betreffe nach Auskunft von Jörn Westphal, Geschäftsführer des städtischen Baukonzerns ProPotsdam, vor allem voll sanierte Plattenbauten aus DDR-Zeiten, die zwischen 1949 und 1979 errichtet wurden. Für einen Teil des Bestandes der ProPotsdam sei im Oktober 2023 ein Mietmoratorium verhängt worden, um soziale Notlagen zu verhindern. Das sei aber nicht durchhaltbar gewesen und nicht zumutbar für ein Unternehmen, das sanieren und neu bauen muss, sage Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) am Mittwoch. Insofern sei davon auszugehen, dass sich der Trend der nur langsam wachsenden Mieten in den kommenden Jahren kaum fortsetzen lasse, sofern der Bund nicht mehr und breiter den Wohnungsbau fördere, sage Matthias Brauner vom Landesverband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen.

Westphal erklärte, ohne Landesförderung könne man keine Sozialwohnungen mehr bauen. Die Genossenschaften würden in Potsdam etwa 20 Prozent aller Wohnungen bewirtschaften, die ProPotsdam verfüge über 40 Prozent. Der Rest seien private Vermieter. Erfasst seien durch den Mietspiegel 35.747 Wohnungen, also die Hälfte des Bestandes.

Quelle: MAZ, PNN