Mietbelastung in Potsdam bei 20,8 Prozent

Postbank-Studie ermittelt Kauf- und Mietpreise im Verhältnis zum regionalen Einkommen

Grafik: Postbank

Die Kaufpreise für Wohnimmobilien in Deutschland gaben 2024 weiter leicht nach, während die Mieten anzogen. Dies ist ein zentrales Ergebnis der Studie „Postbank Wohnatlas 2025“ des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts (HWWI) im Auftrag der Postbank.

Eine Eigentumswohnung im Bestand im Durchschnitt über alle Landkreise und kreisfreien Städte 0,7 Prozent weniger als im Vorjahr. Dagegen stiegen die Nettokaltmieten um 5,1 Prozent. Die Folge: Im Schnitt sank die Einkommensbelastung für Käufer:innen. Sie mussten 2024 für eine 70-Quadratmeter-Wohnung aus dem Bestand 18,3 Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens für die laufende Kreditfinanzierung aufwenden – im Vorjahr waren es noch 19,2 Prozent.

Die Einkommensbelastung für Mieter:innen stieg dagegen leicht an. Das Plus von 3,6 Prozent bei den verfügbaren Haushaltseinkommen reichte nicht aus, um die höheren Mieten auszugleichen. So mussten Mieter:innen im Schnitt über alle Regionen hinweg 14,1 Prozent des durchschnittlichen Haushaltseinkommens für die Nettokaltmiete einer 70-Quadratmeter-Bestandswohnung aufwenden – gegenüber 13,9 Prozent im Vorjahr.

Ein Viertel der Haushalte in teuren Kaufregionen

Derzeit leben 23 Prozent der deutschen Haushalte in einer sehr günstigen Kaufregion. In 130 Landkreisen und kreisfreien Städten reichen weniger als 15 Prozent des durchschnittlichen regional verfügbaren Haushaltseinkommens aus, um laufende Kreditzahlungen für den Kauf einer 70-Quadratmeter-Wohnung aus dem Bestand zu bedienen.

25 Prozent der deutschen Haushalte leben dagegen in einer von 56 Regionen mit im Vergleich sehr hohen Kaufpreisen. Dort müssen mindestens 25 Prozent des durchschnittlichen regional verfügbaren Haushaltseinkommens für die laufende Kreditfinanzierung eingesetzt werden. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Lage hier jedoch leicht entschärft: 2023 waren es noch 27 Prozent der Haushalte in 69 Regionen.

Vor allem in Urlaubsregionen und den sieben größten deutschen Metropolen, kurz „Big 7“, benötigen Käufer:innen beim Kauf einer 70-Quadratmeter-Bestandswohnung weiterhin einen hohen Anteil, so etwa in München (43,6 Prozent), Berlin (43,3 Prozent), Hamburg (39,8 Prozent) und Frankfurt am Main (38,3 Prozent). Potsdam liegt laut der Postbank-Zahlen bei 34,7 Prozent.

Mieten in Großstädten belasten Einkommen besonders stark

Wenn es um die Einkommensbelastung durch die Miete geht, leben 31 Prozent der deutschen Haushalte in einer von 165 günstigen Regionen. Hier werden weniger als 13 Prozent des durchschnittlichen regional verfügbaren Haushaltseinkommens für die Nettokaltmiete einer 70-Quadratmeter-Wohnung benötigt. Demgegenüber leben 22 Prozent der Haushalte in einer der 43 für Mieter:innen hochpreisigen Regionen, in denen im Durchschnitt 17,5 Prozent oder mehr Einkommens aufgewendet werden müssen.

Besonders hoch ist die Mietbelastung in Großstädten. Angeführt wird die Rangliste von Berlin mit einem An­teil von im Schnitt 27,1 Prozent des Haushaltseinkommens. München folgt mit 25,5 Prozent. Alle anderen untersuchten Landkreise und kreisfreien Städte liegen unter der 25-Prozent-Marke. In Freiburg im Breisgau ist das mit 24,8 Prozent allerdings nur knapp der Fall. Potsdam wird mit einem Durchschnittswert von 20,8 Prozent ausgewiesen.

Der Kauf einer Eigentumswohnung belastet das Haushaltseinkommen allerdings in den Großstädten noch deutlich mehr als die Miete. Besonders groß fiel der Unterschied 2024 mit 18,4 Prozentpunkten in Hamburg aus. In München betrug die Differenz 18,1 Prozentpunkte, in Berlin 16,1 und in Frankfurt am Main 15,0. Große Unterschiede gibt es auch in Potsdam (13,9), Rostock (13,1) und Regensburg (12,6).

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