Meinungen zur Neuordnung der Gebäudeförderung

Nachdem das Wirtschaftsministerium die Neuordnung der Gebäudeförderung am Dienstagabend bekanntgegeben hatte, gebe es vor allem Kritik aus der Immobilien- und Bauwirtschaft, berichten der Tagesspiegel und die Berliner Morgenpost.

Präsident des GdW-Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft, Axel Gedaschko kritisierte, dass von heute auf morgen die erst 2021 eingeführte Zuschussförderung für umfassende Sanierungen komplett eingestellt würde: „Das ist die größtmögliche Katastrophe für das Engagement der sozial orientierten Wohnungsunternehmen für den Klimaschutz.“ So würden Klimaschutzinvestitionen unterbleiben oder könnten nur über höhere Mieten finanziert werden.

Der Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen warf der Bundesregierung vor, sie sorge in Zeiten steigender Sanierungs- und Baukosten sowie prekärer Energieversorgung zusätzlich für Verunsicherung, heißt es.

Der Zentralverband Deutsches Baugewerbe fände es zwar richtig, bei der Förderung stärker auf die Sanierung des Gebäudebestands statt auf Neubau zu setzen. „Aber der vom Bundeswirtschaftsministerium eingeschlagene Weg ist falsch“, sagte Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa. „Der verkündete Stopp der Förderung von EH-100-Sanierungen und die Anpassung der Fördersätze nach unten ist genau das Gegenteil von dem, was eigentlich notwendig wäre.“

Die Neuordnung der Gebäudeförderung trete ab heute, den 28. Juli stufenweise in Kraft. Einzelmaßnahmen, wie etwa den Austausch von Fenstern würden ab 15. August greifen. Die Förderung von Neubauten solle später neu geregelt werden und ab dem Jahr 2023 greifen. Insgesamt plane die Bundesregierung plane in den nächsten Jahren mit einer energetischen Gebäudeförderung von 13 bis 14 Milliarden Euro pro Jahr zu fördern.

Weitere Informationen zur Neuordnung der Gebäudeförderung des Bundeswirtschaftsministeriums finden Sie hier.

Quellen: Tagesspiegel und Berliner Morgenpost Ausgaben vom 28. Juli 2022